13 ASSASSINS

Es gab eine Zeit, da war es fast unmöglich, mit dem jährlichen Output des japanischen Regisseurs Takashi Miike Schritt zu halten. Inzwischen dreht er weniger und dafür aufwändigere Filme, die in der Regel auch schnell außerhalb Japans veröffentlicht werden. Leider haben diese dadurch auch an Exzessivität eingebüsst, was immer das Markenzeichen des Japaners war.

Und so ist auch 13 ASSASSINS ein relativ konventionelles Remake von Eiichi Kudos gleichnamigen Original von 1963, bei dem man unweigerlich an Kurosawas Klassiker DIE SIEBEN SAMURAI denken muss.

Ein ähnlicher Klassiker des Chanbara-Genres ist Kudos Film aber nur bedingt, denn dafür sind die Figuren zu wenig erinnerungswürdig und die Handlung zu langatmig, auch wenn die schöne, stilisierte Schwarzweiß-Fotografie und der 30-minütige Showdown letztendlich wieder dafür entschädigen.

Die Geschichte ist für einen zweistündigen Film auch insgesamt recht simpel, denn es geht um die Planung und Ausführung des Selbstmordkommandos der titelgebenden 13 Samurai-Krieger, die den sadistischen Halbbruder des Shogun (der Mitte des 19. Jahrhunderts in Japan die Macht innehatte) umbringen sollen, um den Frieden im Land zu bewahren.

Miike hält sich in seinem solide inszenierten, fast unveränderten Remake mit seinen bekannten Grenzüberschreitungen sehr zurück – gerade beim Showdown hätte man sich mehr Guts & Gore gewünscht –, das ähnlich wie das Original überwiegend etwas für echte Chanbara-Fans sein dürfte.

Leider wurden alle internationalen Fassungen von Miikes Film um 15 Minuten erleichtert, die aber zumindest auf der deutschen Blu-ray als „deleted scenes“ enthalten sind. Parallel dazu erschien auch bei Ascot Kudos Original, eine schöne Ergänzung für Filmfans, auch wenn sich beim Bildformat ein kleiner Authoring-Fehler eingeschlichen hat.