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FANGS

Sarah Andersen

Ganz schön Emo, diese Liebesgeschichte zwischen einem Werwolf und einer Vampirin. Schon vom Grundstoff her, aber auch in puncto Optik der Hauptcharaktere. Er: Wallendes langes Haar, Bart, Karohemd, Jeans und Chucks. Sie: Schwarze Klamotten (selten auch mal mit Kleid mit Spitze, Ringelshirt oder Sternchenstrumpfhose), dunkle Augenringe, schulterlange schwarze Haare mit Minizöpfchen. Das alles ist visuell recht einfach und garantiert gruselfrei in Szene gesetzt. Schwarzen Humor gibt es auch, aber so richtig will der Funke bei mir nicht überspringen. Blut am Stiel? Ausgewählte qualvolle Schreie per Kopfhörer über das Smartphone hören? Ach komm. Wirklich viel zu sehen gibt es rein quantitativ auch nicht, zwischen einem und maximal fünf großformatigen Panels pro Seite, was der Tatsache geschuldet sein dürfte, dass „Fangs“ ursprünglich als Webcomic erschienen ist. Immerhin lässt Andersen bezüglich Auslegung nur wenig Spielraum: „Fangs“ ist ein Plädoyer für mehr Toleranz in und außerhalb der Partnerschaft und regt an zum Hinterfragen althergebrachter Klischees.