GABBA GABBA HEY

Jim McCarthy & Brian Williamson

Die ganze Geschichte der RAMONES in ein paar Bildern erzählen, mit weniger Text als der der einer Kurzgeschichte? Das geht – wenn ein guter Zeichner wie Brian Williamson und ein analytisch vorgehender Autor wie Jim McCarthy Hand in Hand arbeiten.

Eine „richtige“ RAMONES-Biographie kann „Gabba Gabba Hey“ nicht ersetzen, aber eine solche kann wiederum nicht leisten, was das Autorenduo geschafft hat: mittels kontraststarken Schwarz-Weiß-Zeichnungen, die oft nachbearbeitete, grob kopierte Fotos sind, die Akteure, Orte und Situationen der RAMONES-Geschichte graphisch wiederzugeben.

Joey, Johnny, Dee Dee und Tommy als Teenager, ihre ersten Bandproben, der erste Auftritt in London, die gespenstische Krisenstimmung dort (auf jedem Bild dazu findet sich eine Ratte), der harte Weg nach oben in New York, ihre Wegbegleiter wie Seymour Stein, Arturo Vega, Hilly Kristal, Auftritte im CBGB’s, das Leben im alptraumhaften, runtergewirtschafteten Moloch New York, der heiße Sommer 1976, in dem zudem der Serienmörder Son of Sam sein Unwesen trieb – all das fangen McCarthy und Williamson schnappschussartig ein und vermitteln so sehr nachdrücklich, detailgenau und historisch korrekt den Kontext, der die RAMONES prägte, sie zu einer Ikone machte.

Wie bei einem Film legen McCarthy und Williamson die Haupthandlung in die Frühphase der Band, machen aber immer Vor- und Rückblenden und schaffen es dabei tatsächlich, die 22 Jahre von 1974 bis 1996 aufs Wesentliche reduziert Revue passieren zu lassen.

„Gabba Gabba Hey“ ist kein heroisierender Fan-Comic, Drogen, Krankheiten und psychische Probleme werden klar angesprochen (und abgebildet). Ein Muss für jeden Fan!