Foto

GARY OLSON

s/t

Schon wieder bringt das Hamburger Tapete-Label eine Platte aus dem Kosmos der vorzüglichen Twee-Pop-Combo LADYBUG TRANSISTOR heraus. Nach dem wunderschönen ESSEX GREEN-Album meldet sich nun „die Stimme“ der Ladybugs zu Gehör. Elf lupenreine Gitarrenpop-Nummern von beinahe beängstigender Entspanntheit und geradezu anrührender Schönheit, verziert mit Streicherensemble-Passagen als Schlagobers. Dazu setzt der lakonische, aber leidenschaftliche Gesang von Olson die Parameter eines Albums, dessen Trumpfkarte seine liebliche Unauffälligkeit ist. Wie auch beim ähnlich gefusselten Soloalbum von SPEARMINT-Sänger Shirley Lee fehlt hier jegliches Macker- und Muckertum. Stattdessen gibt es sehr selbstreflektierte Coming-of-Age-Lyrics, eine federleichte Zuckerwatte-Produktion mit vielen Trompeten-Einsätzen, wie einst bei PALE FOUNTAINS oder BRILLIANT CORNERS. Hätte das tolle Sarah-Label nicht den Geschäftsbetrieb eingestellt, wäre dies der ideale Platz für Gary Olson und seine norwegischen Partner in Crime Ole und Jørn Åleskjær gewesen. Träumerischer Indiepop in Reinkultur, ein Album für die ersten Sonnentage des Jahres, das wärmt wie eine leicht gefütterte Übergangsjacke.