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JACOB’S LADDER

Adrian Lyne, ein ehemaliger Werbefilmer, ist vor allem für Filme wie „Flashdance“ und „9½ Wochen“ bekannt. Mit „Jacob’s Ladder“ drehte er einen originellen Horror-Thriller mit religiöser Thematik, über den man aufgrund seiner verblüffenden Auflösung nicht viel verraten darf, auch wenn bereits der Titel, der sich auf die biblische Jakobsleiter bezieht – ein Auf- und Abstieg zwischen Erde und Himmel – diesbezüglich Hinweise gibt. Die aktuelle Mediabook-Veröffentlichung mit Blu-ray und DVD löst jetzt die bildtechnisch schwache Kinowelt/Arthaus-DVD ab, und bringt den grobkörnigen Look des Films bestens zur Geltung. Zudem enthält die Veröffentlichung noch zusätzlich einige interessante Extras wie entfallene Szenen, bei denen vor allem eine längere auffällt, die sehr eindrucksvoll den Horror-Aspekt von „Jacob’s Ladder“ betont. Und man fragt sich, warum es diese nicht in die finale Version geschafft hat. „Jacob’s Ladder“ ist aufgrund der verschalteten Erzählweise generell um einen anspruchsvolleren und emotionaleren Umgang mit Motiven des Horror-Genres bemüht, nicht zuletzt dank der glaubwürdigen darstellerischen Leistung von Hauptdarsteller Tim Robbins. Robbins spielt den in New York City lebenden, geschiedenen Vietnamkriegs-Veteran Jacob Singer, der als Postbote arbeitet. Singer leidet immer noch unter dem Verlust seines tödlich verunglückten Sohns (Fehlbesetzung Macaulay Culkin), zudem wird er von Kriegsbildern verfolgt und hat auch im Alltag immer mehr mit Visionen und Halluzinationen zu kämpfen, die ihn schließlich glauben lassen, dass er Opfer von geheimen Experimenten des US-Militärs geworden ist. „Jacob’s Ladder“ gehört zu den wenigen Filmen, die trotz der extremen Auflösung der Geschichte bei einer weiteren Sichtung nur wenig von ihrer Faszination einbüssen.