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KARIN RABHANSL

Rodeo

Die Musik von Karin Rabhansl kennen wir schon seit einigen Jahren, aber noch nie haben uns ihre Songs so gut gefallen wie jetzt. Auf ihrem fünften Studioalbum dreht die Wahl-Nürnbergerin mit ihrer Band die Verstärker so richtig auf. Im Video zum Titeltrack wird in Lederjacken, Kapuzenpullis und Jeansjacken gerockt. Früher ist die gebürtige Niederbayerin in Ringelstrümpfen und mit Akustikgitarre auf die Bühne gegangen. Die Strümpfe sind noch da, verstecken sich aber größtenteils unter hautengen Röhrenjeans. Vom Kulturzentrum in den Kellerclub. Nächster Stopp: Moshpit. Inhaltlich zeigt Rabhansl keine Angst vor unangenehmen Themen: sexuelle Belästigung in der Kneipe, Gewalt in der Beziehung oder ein schlimmer Autounfall, der sie selbst seit zwölf Jahren verfolgt. Trotzdem klingt „Rodeo“ deutlich positiver zu zuversichtlicher als noch der sehr finstere Vorgänger „Tod & Teufel“ von 2018. Gesungen wie gewohnt mit unüberhörbarem niederbayerischen Dialekt. Gespielt von einer extrem tighten Band, die funktioniert wie eine gut geölte Maschine. Auffällig vor allem Gitarrist Joschi Joachimsthaler. Aufgenommen von Sven Peks (Flo Mega, Matze Rossi). Bemerkenswert ist das tolle Artwork: der Linolschnitt stammt vom Nürnberger Bildhauer Christian Rösner. Das passt einfach alles zusammen.