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KARLOFF

s/t

Was wäre das Genre des Emoviolence, wenn es nicht ab und zu neue kleine Schätze an die Gestade anspülen würde? Und ohne das rhetorisch zu meinen: Es wäre beliebig wie andere wogende Wellen, die an der Küste der Neuveröffentlichungen zerschellen oder sachte auslaufen. Mit dem selbstbetitelten Debütalbum der kanadischen Band KARLOFF liegt eine zehn Song starke Hoffnung weckende Fundgrube vor uns. Die aus Ontario kommende Band selbst verpackt in ihre erste Platte derart viele Einflüsse und genremäßige Anspielungen, dass es schon schwer scheint, eine genauere Beschreibung davon zu geben. Die Truhe an der Küste erweist sich musikalisch als ziemlich doppelbödig. Die Songs pendeln zwischen chaotischem Ausbruch, noisigen Passagen, Samples, Spoken Words und epochal anmutenden Songabschnitten. Das Album bindet sie alle zusammen, alles geht ineinander auf, die Songs ineinander über, auch wenn ich für meinen Teil ein wenig Eingewöhnungszeit brauchte. Doch diese sollte man KARLOFF definitiv geben, nicht zuletzt wegen der schönen „The Simpsons“-Anspielung mit dem Songtitel „Endut! Hoch Hech!“. Um mit Krusty, aber positiv ausgelegt, zu antworten: „What the hell was that?“. Denn so fix gehen die 25 Minuten vorbei.