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KASKADEUR

Uncanny Valley

Raider heißt jetzt Twix, sonst ändert sich nix. Naja, ganz trifft der populäre Werbeslogan aus den Neunzigern nicht zu. Die Jungs aus Potsdam, die uns mit ihrem Debütalbum überzeugen wollen, gab es die letzten sieben Jahren in gleicher Besetzung unter dem Namen STONEHENGE. Lupenreiner Stoner-Rock. Ein paar Alben, Kassetten, EPs, jede Menge Konzerte bis zum Tapetenwechsel. Weil sie aber musikalisch in die nächste Stadt ziehen und damit progressiver, poppiger und psychedelischer klingen wollen, entschieden sie sich für einen Neustart unter dem Namen KASKADEUR. Bleibt alles anders. Heavy Progrock heißt die Schublade, in der sie inzwischen herumlümmeln. Vertrackte Rhythmen, Retro-Orgeln und dicke Gitarren. Sie docken hörbar an die vertrackte Welt der norwegischen Prog-Götter MOTORPSYCHO an. Von tonnenschwerem Groove ist nicht mehr viel zu hören. Ein leichtfüßiges, fröhliches Kuddelmuddel. Mit herrlich anarchischen Songs, die „Bonzen haben alles“, „Flashback fatkids“ oder „Spacegear awayteam“ heißen. Das passt super zu Labelmates wie COOGANS BLUFF. Nicht ohne Grund haben sich die vier Brandenburger KASKADEUR genannt, das heißt übersetzt Stuntman oder Akrobat. Ein schönes Synonym für die Verrenkungen, die das Quartett mit seiner Musik vollführt. Die sind sicher schon wild darauf, das alles auch live zu präsentieren.