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KASTRIERTE PHILOSOPHEN

Jahre 1981 – 2021 (+1)

Matthias Arfmann und Katrin Achinger gründeten KASTRIERTE PHILOSOPHEN Anfang der Achtziger Jahre und in ihrer langen Bandgeschichte schafften sie es von der anfänglichen VELVET UNDERGROUND-Coolness zu einem abwechslungsreichen Spannungsfeld, das von Shoegaze, Electro, Miniaturen in Pop Noir, Chanson, Reggae, New Wave bis hin zu Dub reichen sollte. Früh wurde auch in ihrem Kontext von der Musikpresse mit dem Attribut „Geniale Dilettanten“ hantiert, aber eigentlich wollten die beiden nach eigenem Bekunden nur Pop machen. Stilistisch haben sie sich nie einschränken lassen, was deutlich hörbar ist. Sie tourten 1985 mit Nico aus dem inneren Kreis von THE VELVET UNDERGROUND und auf dem Roskilde Festival spielten sie 1988 unter anderem mit THE JESUS AND MARY CHAIN und NEW MODEL ARMY. Matthias Arfmann hat alle 15 Songs der Werkschau komplett neu bearbeitet und mit jeder Schicht Patina, von der die Songs befreit wurden, stieg die Euphorie der beiden, die offensichtlich gemeinsame „Lieblingssongs“ aus ihrer langen Schaffensphase über elf Alben hatten. Die Zusammenstellung enthält zusätzlich zwei neue Songs, in Gestalt „Jahre“ und „Time“. Es gibt begleitende Grußworte von Jan Delay, für den Matthias Arfmann als Produzent und Mentor tätig war, von Bernadette La Hengst, der Journalistin Kerstin Grether, die einst für Spex schrieb, sowie Alfred Hilsberg, auf dessen legendärem Label What’s So Funny About die Band war und für den sie gemeinsam Labelarbeit gemacht haben, als auch Tim Renner und Rocko Schamoni. Man merkt allen Songs die Prägung durch eine stete musikalische Neugier an, oder wie es Mathias Arfmann sagt: „Wenn damals neue Bands oder Techniken auftauchten, wie PUBLIC ENEMY oder Sampling, dann war für uns völlig klar, dass wir uns damit beschäftigen.“