Foto

Z

Dafür, dass der in Griechenland geborene und 1954 nach Frankreich ausgewanderte Constantin Costa-Gavras als einer der politisch engagiertesten Filmemachern gilt und seit Ende der 60er Jahre einige Klassiker des Politthrillers drehte, wurde gerade sein frühes Schaffen, was die hiesige Auswertung fürs Heimkino anging, recht stiefmütterlich behandelt. Zwar liefen die meisten seiner in den 60ern und 70ern entstandenen Filme in den deutschen Kinos, wurden aber später höchstens auf Video veröffentlicht. Oder man konnte sie im Fernsehen sehen wie sein Filmdebüt „Mord im Fahrpreis inbegriffen“ von 1965. Darin ist, wie auch in anderen Costa-Gavras-Frühwerken, Yves Montand zu sehen, der in Frankreich zuerst als Chansonnier großen Erfolg hatte, bis er durch seine Rolle in Henri-Georges Clouzots großartigem „Lohn der Angst“ von 1953 auch als Schauspieler Bekanntheit erlangte. War sein Debüt noch ein recht konventioneller Kriminalfilm, folgte mit „Ein Mann zuviel“ zwei Jahre später sein erstes deutlich politischeres Werk. Basierend auf dem Buch von Vassilis Vassilikos verarbeitete Costa-Gavras in „Z“ dann das erste Mal eine reale Begebenheit in einem seiner Filme. Und zwar den Mord am sozialistischen Abgeordneten Grigoris Lambrakis im Jahr 1963 – als Ouvertüre für die spätere Militärdiktatur in Griechenland –, in den unterschiedliche Staatsorgane verwickelt waren und den ein unerschrockener Ermittlungsrichter aufzuklären versucht. Schon mit „Z“ zeigte Costa-Gavras, dass Politthriller auch einen hohen Unterhaltungswert besitzen dürfen. Diese auch formal exzellente, leicht satirisch angehauchte und universelle Anklage gegen eine korrupte Staatsmacht erschien jetzt das erste Mal hierzulande auf DVD und Blu-ray, in exzellenter Qualität und ergänzt um einige Interviews mit Costa-Gavras und anderen Beteiligten.