FOETUS

Im Februar, J.G. Thirlwell befand sich acht Jahre nach seiner Tour mit WISEBLOOD für eine handvoll Auftritte in Deutschland, sprachen wir mit dem New Yorker Noisepionier vor dem Konzert in Oberhausen. Im stockdunklen Obergeschoß des hotelmäßig ausgebauten Doppeldeckerbusses saß uns J.G. gegenüber, hippelig wie Sau und zappelte mit Füßen und Händen, als hätte ihm jemand Stroh in die Unterwäsche gepackt. Ob und, wenn ja, welche Drogen der Mann eingeworfen hatte entzieht sich unserer Kenntnis, aber zumindest in den Achtzigern war der rotlockige Studio-Wizard nun wirklich kein Kind von Traurigkeit. Nachdem die Bierflaschen verteilt sind, versuche ich im Dunkeln mein Aufnahmegerät in Betrieb zu nehmen und... RECORD.

Name, Alter, Beruf.

J.G. Thirlwell, gestern bin ich 36 geworden, Beruf: professionelles Arschloch.

Wieviele verschiedene Versionen deines Namens J.G. Thirlwell hast du in den letzten Jahren zu sehen bekommen?

Unzählige. Das reicht von Third World über Threadguilt bis hin zu Thrillwell. Die meisten vergessen allerdings nur das "L" in der Mitte, schreiben also "Thirwell".

Wie zum Beispiel Rough Trade, eure deutsche Plattenfirma?

Ach ja? Naja, daran habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

Was steckt hinter J.G.?

Das ist mein Geheimnis. Ich bevorzuge die Abkürzung, weil sie irgendwie literarischer klingt. Die meisten Leute nennen mich auch "Dscheidschi".

Irgendeine Connection zu dem Schriftsteller J.G. Ballard?

Nein, eigentlich nicht. Das heißt, derzeit mache ich einen Soundtrack zu einem Film nach seinem Roman "The Atrocity Exhibition". Daran werden neben mir zum Beispiel auch FURNACE beteiligt sein, die Band meines Bassisten Bryan, dann Caspar Brötzmann, Jimmy Plotkin von OLD bzw. SCORN, voraussichtlich Mufti von den NEUBAUTEN und ein paar andere. Nach der Tour werde ich die Sache abschließen.

Du bist ein Mensch, auf dessen Namen man ständig irgendwo stößt. Man fragt sich, wie du das alles schafft.

Ich bin eben ein Besessener, und wenn ich nicht Musik machen würde, wäre ich ein Serienmörder. Ich liebe Musik, das ist mein Antrieb, und ich denke, Musik ist die schönste und nobelste aller Künste. Musik ist nicht greifbar, emotional und deshalb der beste Weg, um mich auszudrücken.

Wie sieht dein Ansatz beim Songwriting aus?

Ich habe keine besondere, wiederkehrende Formel. Mal fange ich mit einem Titel an, mal mit dem Text, mal mit einem Geräusch oder einer Melodie. Das ist bei jedem Song anders, und so einfache Spielchen wie erst kommt die Gitarre, dann Bass und Schlagzeug und zum Schluß der Gesang, das läuft bei mir nicht. Auch stilistisch bin ich für alles offen: Mal arbeite ich mit Bigband-Elementen, mal mit Stilmitteln avantgardistischer Musique concrete oder Orchester-Parts, wechsle zwischen World Music und Punkrock und packe vielleicht sogar all das in einen einzigen Song. Von formalen Grenzen habe ich mich noch nie beeindrucken lassen. Ich langweile mich sehr schnell, deshalb muß ich ständig was neues ausprobieren.

Gibt es irgendwas, das du noch nicht ausprobiert hast?

Ja. Bisher habe ich noch keine Country & Western-Songs geschrieben, und Reggae auch nicht. Das heißt, produziert und gemixt habe ich Reggae schon mal. Aber ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan dieser Genres.

Ich hasse ja diese "Sag mal, wie fing das denn alles an?"-Fragen, aber da du vor allem Mitte der Achtziger etwas "größer" warst, werden heute nur noch recht wenige Leute was mit dem Namen FOETUS anfangen können.

Na gut. Ich wurde in Australien geboren, war schon von klein auf von Musik besessen, zog 1978 nach London, gründete 1980 mein Plattenlabel Self Immolation und brachte dort Platten unter den verschiedensten Variationen des Wortes FOETUS heraus. Die erste erschien am 1. Januar ´81. Davor war ich in einer Band, hatte aber schnell gemerkt, daß Diplomatie und Höflichkeit nicht gerade meine Stärken sind, und deshalb stecke hinter allen FOETUS-Platten vor allem ich. "Gash", das letzte Album, ist die erste Ausnahme, denn da hatte ich einen Zusammenbruch, weshalb ein paar Instrumente von anderen Musikern gespielt wurden. Neben FOETUS hatte ich aber auch ein paar Projekte mit anderen Musikern, etwa WISEBLOOD oder STEROID MAXIMUS. Von FOETUS gibt es unzählige Platten, weshalb diese kurze Einführung genügen muß. Nach New York zog ich dann 1983, und seitdem lebe und arbeite ich dort.

Weshalb arbeitest du mit ständig wechselnden Bandnamen? Stilistische Gründe scheiden doch eigentlich aus, denn allen Projekten hört man an, daß J.G. Thirlwell dahintersteckt.

Die Absicht hinter den Platten war jeweils eine andere, deshalb. "Foetus are terrorism" etwa war eine politische Platte mit harter Tanzmusik, während "Scraping Foetus off the wheel", "You´ve got Foetus on your breath" textlich eher persönlich und tagebuchartig gehalten waren. "Foetus all nude review" war Strip-Musik, und so hatte eigentlich jede Platte ein anderes Thema.

Hat die eigentliche Bedeutung des Wortes "Fötus"...

...was soviel heißt wie "ungeborenes Kind"...

...heute noch insofern eine Bedeutung, daß sie für etwas Unfertiges, gerade erst Entstehendes steht?

Ja, klar! Es ist der kleinste gemeinsame Nenner, denn jeder von uns war mal ein Fötus. Außerdem ist es ein sehr, nun, lebhafter Name, der die unterschiedlichsten und zum Teil auch heftigen Reaktionen hervorruft. Dabei ist ein Fötus eigentlich etwas ganz natürliches, wertfreies. Aber Provokation macht mir eben Spaß.

Du sagtest vorhin, du seist kein Freund von Diplomatie und Höflichkeit und arbeitest deshalb am liebsten allein.

Ich bin ein Diktator und niemand hält es mit mir längere Zeit aus - frag mal meine Band, hähähä. Daraus zog ich die Konsequenz, im Studio möglichst alles alleine zu machen. Das hat außerdem den Vorteil, daß etwas genau so geschieht, wie ich mir das vorstelle. Ich muß keine Kompromisse eingehen und außerdem besteht keine Gefahr, daß mir ein Gitarrist beschissene Jazzrock-Riffs unterjubelt. Meine Kooperationsbereitschaft geht höchstens soweit, daß ich mich ab und zu mal auf eine Kollaboration einlasse, und auch da bestimme dann ich, wo´s langgeht.

Du hast vorhin Caspar Brötzmann und die Neubauten erwähnt, mit denen du für diesen Soundtrack gearbeitet hast. Ich habe FOETUS immer im Kontext von SONIC YOUTH, SWANS und ähnlichen eher "kunstorientierten" Bands der New Yorker Musikszene gesehen. Liege ich damit so daneben?

Nein, denn ich kenne all diese Leute. Allerdings würde ich mich nicht als Teil irgendeiner Szene sehen, allein schon deshalb, weil mein Musikgeschmack weit darüber hinausgeht. Ich höre wirklich alles, denn es gibt immer noch sehr viele gute Bands da draußen, auch wenn man manchmal einen gegenteiligen Eindruck hat. Und die guten Bands versuche ich zu pushen, wo es geht.

Wer wäre das denn zum Beispiel?

Die derzeit beste New Yorker Band ist für mich HALCION, von denen ich dir nachher noch ein Tape geben werde. Dann ist da Jennifer Charles mit ihrer Band ELISION FIELDS. Das ist total sexy, so Billie Holiday-mäßiger Sound. ULTRA BIDET sind extrem gut, ein japanisches Trio, mit dem ich eng befreundet bin und auch schon zusammen auf Tour war.

Als ich die erste COP SHOOT COP-Platte hörte, erinnerte mich das sehr an deine diversen Projekte.

Ja, stimmt, aber sie geben auch offen zu, daß ich sie stark beeinflußt habe.

Mit denen verbindet dich ja, daß ihr beide in der Vergangenheit mit Martin Bisi gearbeitet habt.

Richtig, aber das ist schon eine Weile her. In letzter Zeit habe ich meistens mit Rob gearbeitet, der in meiner Liveband Keyboard spielt. Er mixte mein letztes Album und war auch an meinen letzten zwanzig Remix-Projekten beteiligt.

Als ich mir vor diesem Interview mal wieder alte FOETUS-Platten angehört habe, stellte ich fest, daß FOETUS ihrer Zeit mindestens zehn Jahre voraus waren. Ohne FOETUS wären all die heutigen industrial-beeinflußten Bands mit ihren trockenen Gitarren, harten Bassläufen und synthetischen Drums nicht denkbar. Was hast du für ein Gefühl, wenn du das so hörst?

Am Anfang war ich deshalb ziemlich verbittert, aber das macht ja keinen Sinn. Ich meine, ich habe mit Samples gearbeitet, bevor es überhaupt Sampling-Technologie gab. Ich hatte keine elektronischen Hilfsmittel, sondern benutzte normale, in jedem Studio vorhandene Effektgeräte und Tape-Loops. Jahre später kam dann die moderne Sampling-Technologie auf den Mark, mit der eigentlich jeder solche Soundeffekte erzielen kann. Es ärgerte mich damals natürlich, daß plötzlich jede andere Band das so einfach nachmachen konnte, was mich soviel Mühe und Zeit gekostet hatte. Wirklich sauer werde ich allerdings heute noch, wenn ich von irgendwelchen ahnungslosen Rezensenten als zweitklassiger Trent Reznor bezeichnet werde. Dabei gibt selbst Trent zu, von mir beeinflußt worden zu sein. Es gab da echt so Idioten, die schrieben zum letzten Album, FOETUS sei eine neue Band aus New York, die klinge wie NINE INCH NAILS, und der eine Song höre sich ja stark nach COP SHOOT COP an. Scheiße, Mann, haben die gar keine Ahnung? Nein, ich glaube, ich habe damals mein eigenes Genre geschaffen, und jeder, der meine Platten kaufte, gründete daraufhin eine eigene Band.

Nicht als Urheber einer Sache erkannt zu werden, mag ja bitter sein, aber andererseits ist die vielfache Nachahmung doch auch eine Art Ehrerbietung.

Oh yeah. That and 50 cent will get you a cup of coffee.

Ich verstehe. Kannst du denn von FOETUS leben oder ist das mehr ein Ding, das so nebenher läuft?

Viel Geld kann man mit FOETUS nicht verdienen, aber der Back-Catalogue läuft immer noch ganz gut. Die alten Platten wurden letztes Jahr auf insgesamt zehn CDs wiederveröffentlicht: Fünf auf First Ear (?) und fünf auf Big Cat, und die verkaufen sich wohl auch noch.

In den USA ist dein letztes Album auf Columbia/Sony erschienen, in Europa dagegen auf Big Cat. Was hat es damit auf sich?

Ich entschied mich nach langen Diskussionen dafür, zweigleisig zu fahren. Hier in Europa ist es offensichtlich immer noch ein Stigma, sich mit einem Majorlabel einzulassen, und so erschien "Gash" hier auf Big Cat.

In gewisser Weise ist es doch aber erstaunlich, daß heute sogar eine früher äußerst krasse Band wie FOETUS für die Majors interessant ist.

Ich finde, daß FOETUS durchaus zugänglich sind. Außerdem besteht in den USA zwischen großen Indies und den Majors kaum noch ein Unterschied, höchstens was den Vertrieb betrifft. Und viele der Independent-Labels, etwa Matador, SubPop oder AmRep, sind Vertriebsdeals mit Majors eingegangen. Und ganz ehrlich, mir es vor allem wichtig, daß meine Platten in den Läden stehen. Dazu kommt, daß in den USA mittlerweile jede Menge Fake-Indies unterwegs sind: Die geben sich zwar als Indies aus, werden aber von Majors finanziert. Je nachdem, wie ein Label eine Band promoten will, erscheint die Debüt-Platte dann zum Beispiel auf dem "Indie"-Sublabel und das nächste dann direkt beim Major.

Der Begriff "independent" wird also als reines Marketing-Mittel verwendet.

Ja, und genauso ist es mit "alternative". Was ist denn bitte an "Alternative Rock" alternativ? Das ging vor ein paar Jahren los, als die Billboard-Charts, die US-Hitparade, auf das Soundscan-System umgestellt wurde. Seitdem werden die Verkaufszahlen relativ unbestechlich über die Scannerkassen in den großen Plattenläden ermittelt. In der ersten Woche, in der Soundscan angewendet wurde, waren plötzlich NWA auf Platz 1 der Album-Charts. Und als vor ein paar Jahren SOUNDGARDEN und NINE INCH NAILS zeitgleich ihre Platten veröffentlichten, waren sie sofort auf Platz 1 und 2. Beide Bands fallen zwar in diese "Alternative Rock"-Kategorie, aber man müßte mir mal erklären, wozu Bands, die an der Spitze der Charts stehen, eine Alternative sein sollen. Der Bergriff "alternative" hat deshalb in meinen Augen keinerlei Bedeutung mehr.

Klar, wenn die Alternative zum Mainstream wird, muß man sich eigentlich nach einer neuen Alternative umschauen.

Ich bin die Alternative, denn ich bin nicht Number One. Abgesehen davon hasse ich es, wenn meine Musik in irgendein Genre wie "Alternative" oder "Industrial" gepreßt werden soll. Klar, ich gehe nicht soweit, meine Songs als Popmusik zu bezeichnen, aber für mich ist FOETUS in erster Linie FOETUS-Musik. Ich gestehe allerdings ein, daß es sehr schwer ist, meine Musik zu beschreiben, was wiederum an der stilistischen Vielfalt liegt. Nimm einen meiner Bigband-Songs: Den kann man beim besten Willen nicht als Industrial bezeichnen. Beim nächsten Track gibt´s dann aber Punkrock zu hören, oder einfach nur Dissonanzen. Ich liebe die Vielfalt.

Bist du Autodidakt oder hast du früher Unterricht in Komposition genommen?

Ich hatte als Kind Musikunterricht, und alles andere brachte ich mir selbst bei. Heute spiele ich so ziemlich jedes Instrument eher schlecht als recht, aber das stört nicht weiter, denn mein Arbeitsmittel ist die Studiotechnik. Und im Laufe der Jahre bin ich in deren Beherrschung eben immer besser geworden.

Du sagtest zwar eben, daß du dich keiner speziellen Szene zurechnest, doch in den Achtzigern bewegtest du dich ja im Umfeld des "Cinema of transgression" mit Leuten wie Lydia Lynch und Nick Zedd. Wer wurde da von wem beeinflußt?

Ich glaube, es ist eher so, daß ich diese Leute beeinflußt habe und nicht sie mich. Ich habe die Soundtracks für die meisten Filme geliefert, und in dieser Weise habe ich ja diese Produktionen beeinflußt und nicht die mich. Mit dieser Szene verband mich genauso viel oder wenig wie mit jeder anderen Szene: Ich gehöre zu keiner Szene und doch auch zu jeder, da ich schon mit so vielen verschiedenen Leuten gearbeitet habe. Und was das Thema Beeinflussung generell betrifft: In New York habe ich meinen Fuß so ziemlich in jeder Tür von Hardcore über CBGB´s bis hin zu Knitting Factory. Das soll jetzt nicht so klingen, als drängelte ich mich überall rein, es ist nur einfach so, daß mich ungeheuer viele verschiedene Sachen interessieren.

Gehst du denn auf Bands zu oder wirst du angesprochen?

In der Regel wird mir angeboten, diese und jene Band zu produzieren, und sehr viele dieser Angebote weise ich zurück. Ich bin wohl sowas wie ein Katalysator, also ein Reaktionsbschleuniger: Ich verhelfe Bands zu Plattendeals, stelle Compilations zusammen, organisiere Konzerte, mache Soundtracks und so weiter. Und von der Musik mal abgesehen habe ich auch Verbindungen zur Kunstszene und bin als so eine Art "künstlerischer Berater" für eine New Yorker Performance-Galerie-Bar namens "Luna Lounge" tätig. Ich treffe dort die Auswahl der Künstler, kümmere mich um die Eröffnungsveranstaltung und so weiter. Unmittelbar vor dieser Tour haben wir dort auch mit FOETUS bei einer Ausstellungseröffnung von Steve Schwartz gespielt. Bliss von den PAIN TEENS war auch da, hat Songs aus den Zwanzigern gesungen und Ukulele gespielt, und ELISION FIELDS, die ich vorhin schon erwähnte, traten ebenfalls auf. Es macht mir Spaß, in verschiedenen künstlerischen Bereichen tätig zu sein.

Jede Menge Produzenten, die aus einem ganz bescheidenen Szene-Kontext kamen, etwa Butch Vig oder Steve Albini, sind heute hochbezahlte und bekannte Männer. Deine Name allerdings steht mehr im Hintergrund, stattdessen bist du selbst mehr als Künstler aktiv.

Ich versuche seit einer Weile, wieder verstärkt zweigleisig zu fahren, also nicht nur Musiker oder nur Produzent zu sein. Zwischen "Thaw" von 1988 und "Gash" von 1995 gab es allerdings eine Periode, in der kein neues FOETUS-Album erschien. Allerdings erschienen zwei STEROID MAXIMUS-Platten, ein WISEBLOOD-Mini-Album sowie die Clint Ruin & Lydia Lunch-EP. Außerdem produzierte ich vier Alben und remixte ungefähr 30 Platten. Als ich mich danach wieder FOETUS zuwandte, hatte ich wirklich Schwierigkeiten, mich wieder ans Songwriting zu gewöhnen. Mittlerweile liegt mein künstlerischer Schwerpunkt ganz bewußt wieder bei FOETUS, weshalb ich einige ziemlich lukrative Jobs zurückgewiesen habe.

Laß uns nochmal auf deine künstlerische Tätigkeit zurückkommen: Das Artwork der meisten deiner Projekte stammt ja auch von dir.

Richtig, und demnächst werden auch zwei Bücher von mir erscheinen: Das eine enthält alle Texte, sowohl veröffentlichte wie unveröffentlichte, und dazu die Abbildungen aller von mir gestalteten Plattencover. Wahrscheinlich wird dieses Buch auch als CD-ROM erscheinen. Das andere wird dann, äh, meine Autobographie sein... Naja, so wie es aussieht, werde ich da wohl mehr von anderen Leuten als von mir erzählen, denn ich werde im elften Jahrhundert beginnen. Ich habe keltische Vorfahren, und so beschäftige ich mich ausgiebig mit dem Stammbaum meiner Familie und der Geschichte Schottlands. Ich will versuchen, da eine Analogie zwischen meinen Vorfahren, die anderen mit einem Schwert den Kopf abschlugen, und der Gegenwart aufzubauen, wo ich mit anderen Mitteln das gleiche tue, hehe. Ich fürchte allerdings, daß ich für dieses zweite Buch eine ganze Weile brauchen und das meiste davon in Bars schreiben werde. Ich habe immer ein kleines Diktiergerät bei mir, denn die Erfahrung zeigt, daß sich da die besten Stories ergeben.

Welche Kneipen bevorzugst du denn?

Meine Lieblingsbar ist die "Mars Bar" an der Ecke 2nd Avenue und 1st Street, und natürlich "Luna Lounge" in der Ludlow Street. Das ist meine zweite Heimat, und ich habe da noch nie für einen Drink zahlen müssen, hehe. Direkt gegenüber ist das "Max Fish", das auch nicht übel ist, nicht zu vergessen das "International" an der Ecke First Avenue und 8th Street.

Willst du noch was zum Thema Drogen sagen?

Ja: Laßt die Finger davon... Für mich selbst gilt das aber natürlich nicht.

Interview: Joachim Hiller & Thomas Kerpen