DOITS

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Swedish Rocket Science

Von der ersten THE DOITS-Show in Kopenhagen war ich ziemlich beeindruckt, nachdem mich die Vorgängerband des Sängers und Gitarristen Altay Saegens, die DIXIE BUZZARDS, schon hatte aufhorchen lassen. Im Jahr 2002 veröffentlichte das dänische Label International Garbageman „Big Bity Blues“, die exzellente Debüt-7“ der DOITS, und so wartete ich darauf, dem Debütalbum „This Is Rocket Science“ lauschen zu dürfen. Glücklicherweise enttäuschten mich die zwölf Songs nicht, ich muss sogar sagen, dass ich seit CHEAP TRICK, REAL KIDS und JOHNNY THUNDERS & THE HEARTBREAKERS selten eine so stylische Hardrock-Powerpop-Mixtur zu Ohren bekommen habe. Die vier Jungs kriegen es auf die Reihe, präzise Riffs mit melodischen und druckvollen Gitarren zu einer unglaublichen Mischung zu vereinen. Ein Grund für mich, mit Sänger Altay über THE DOITS zu plaudern, die neben ihm noch aus seinem Bruder David (Bass), Tero Hakorinne (Schlagzeug) und dem Gitarristen Anders Göransson bestehen.

Altay, in welchen Bands haben du und die anderen vor THE DOITS gespielt? v

„In den frühen 90ern habe ich bei BOMBSHELL, einer Hardcore-Band gespielt, außerdem noch bei den DIXIE BUZZARDS. Anders war bei ASHRAM dabei. David und Tero hatten verschiedene Bands, aber unsere Band nun ist wahrscheinlich die erste, mit der sie auf Tour gehen.“

Ihr wart gerade in Deutschland unterwegs. Wie waren eure Auftritte mit den COLUMBIAN NECKTIES?

„Es war echt großartig! Wir waren nur eine Woche mit ihnen auf Tour, hatten aber trotzdem eine Menge Spaß. Wir traten zusammen in Chemnitz auf und es war total klasse, wir hatten einen ziemlich coolen Abend zusammen. Sie machen eine verdammt gute Live-Show, wirklich sehr beeindruckend. Hoffentlich können wir bald mal wieder mit ihnen zusammen auftreten.“

Wie sahen die Rückmeldungen zu eurem großartigen Album „This Is Rocket Science“ bis jetzt aus?

„Bis jetzt waren die Reaktionen positiv. In Deutschland ist das Album sehr gut angekommen. Die schwedischen Medien sind da kritischer, es gab ein paar gute Besprechungen, aber den größeren Zeitschriften bist du egal, wenn du nicht Indiepop machst. Das Album verkauft sich gut, wenn man bedenkt, dass wir unsere Single und unser Video für das Album noch nicht veröffentlicht haben.“

Ich habe gehört, dass Nicke Royale es abgemischt hat ...

„Er hat es zusammen mit Tomas Hedblom im ziemlich guten und teuren Atlantis-Studio abgemischt. Wenn Nicke das nicht in die Hand genommen hätte, glaube ich, wären wir nie dort gelandet, hehe. Wir hatten Glück, jemanden an unserer Seite zu haben, der viel in Studios gearbeitet hatte und der unsere Musik versteht und kapiert, welche Musik wir machen wollen. Nebenbei ist er ein echt lustiger Typ, mit dem man gut abhängen kann und mit dem wir eine coole Zeit hatten.“

Wild Kingdom Records wird von Calle Schewens geleitet, der auch bei White Jazz die Fäden zog ...

„Ja, er nahm in den 90ern Bands wie HELLACOPTERS und GLUECIFER unter Vertrag. Die Leute bei Wild Kingdom sind alle ziemlich in Ordnung und verstehen etwas von der Arbeit, die sie machen. Sie werden sich um das Vinyl vom neuen HELLACOPTERS-Album kümmern und haben gerade im letzten Jahr JOHNNY BOY, die Nummer-Eins-Indie-Hype-Band aus England, unter Vertrag genommen.“

In einigen eurer Stücke kann man gut den Einfluss von JOHNNY THUNDERS & THE HEARTBREAKERS heraushören, aber ihr habt auch Powerpop-Elemente à la CHEAP TRICK in euren Stücken.

„Ich habe in letzter Zeit viel von CHEAP TRICK, BIG STAR, TESTORS und Tom Petty gehört. Ich hatte schon immer eine Schwäche für Melodien und Harmonien, und es macht Spaß zu experimentieren und melodische Stücke zu komponieren. Und mit Anders, der mich gesanglich unterstützt, ist es sehr einfach, die Vocals hinzubekommen.“

Kannst du mir etwas über die verschiedenen Charaktere in eurer Band erzählen? Ist es positiv oder negativ, zwei Brüder in der Band zu haben?

„Nun, Tero ist der Vernünftige, und du kannst dich darauf verlassen, dass er seinen Kram regelt. Anders ist der beste Gitarrist, mit dem ich je gespielt habe. Kenny von den HELLACOPTERS sagte kürzlich: ‚Für uns sind Gitarren nur Instrumente. Für Anders sind sie ein Teil von ihm selbst.‘ Anders gehört außerdem zu meinen besten Freunden. David ist mein Bruder. Natürlich liebe ich ihn, obwohl er es oft nicht einfach hat. Immer wenn etwas schief geht, bekommt er es zu spüren, hehe. Aber er repariert unseren Van und ist ein echt lustiger Typ. Ich bin der Typ mit der Doppelmoral. Sage ‚Trink nicht zu viel!‘ und bin dann selbst betrunken. ‚Seid pünktlich!‘, und dann bin ich es, der zu spät kommt. Ich höre mich an wie die Band-Gestapo.“

Was können die Leute erwarten, wenn sie zu einem eurer Konzerte gehen?

„Ein halbe Stunde Rock’n’Roll und Powerpop-Wahnsinn. Ich denke, wir sind eine verdammt gute Live-Band.“

Wie vertreibt ihr euch die Zeit, wenn ihr auf Tour seid?

„Ich lese sehr viel. In Deutschland las ich das Buch ‚Förlösaren‘ von Odd Ahlgrens von THE ROBOTS. Eine sehr brutale, aber komische Geschichte über einen Exorzisten. Außerdem höre ich Musik oder ärgere den ein oder anderen um mich herum. Wenn wir etwas Zeit übrig haben, versuche ich mir die Stadt anzusehen, in der wir uns gerade aufhalten. Aber den Großteil der Zeit verbringen wir im Auto, backstage, an der Bar und im Hotel.“