QUEERS

"Hast du schon gehört, die QUEERS kommen auf Europa-Tour. Ich weiß nur nicht, ob sie auch nach Deutschland kommen." - "Schon gehört. Aber ich weiß, dass sie nicht nach Deutschland kommen. Die Tour läuft nur durch Frankreich, Spanien und die Benelux-Staaten. Dann müssen wir wohl dahinfahren." Dieses Gespräch fand so oder so ähnlich vor rund fünf Jahren statt. Damals waren wir alle vom zweiten Album der QUEERS, "Love songs for the retarded" , so schwer begeistert, dass es uns egal war, auch bis nach Holland zu fahren, um die QUEERS zu sehen. Wir entschieden uns für Amsterdam. Mit Sack und Pack ging es für ein Wochenende los. Lange Rede - kurzer Sinn, als wir in Amsterdam ankamen, mußten wir erfahren, dass die QUEERS zwei Tage zuvor ihre Tour abgebrochen hatten. Da war die Freude groß.

Inzwischen sind zahlreiche weitere Alben der Band veröffentlicht worden, zwei ausgiebigere Europatourneen folgten, die die QUEERS beide Male auch nach Deutschland führten, und wir kamen inzwischen alle in den Genuss, ein Konzert der Band miterleben zu können. Als sie vor einigen Jahren zum ersten mal in Hamburg spielten, bot ich ihnen mein Quartier als Herberge an, was sie gerne annahmen. Seit diesem Wochenende zähle ich mich endgültig zu den engsten Fans der Band, denn nicht nur ihre Platten blieben über die lange Zeit hinweg qualitativ gut, sondern auch mehrere gemeinsame Drogen- und Alkoholexzesse schweißten uns zusammen. Im Frühjahr 2000 hieß es nun erneut: Die QUEERS kommen! Gerüchte um den Tod des alten Drummer Hugh drangen vorher bis zu mir, ein gänzlich neues Line-Up musizierte um Bandleader Joe King auf letztem Album, ein heftiger Drogenentzug seinerseits und auch ein Labelwechsel von Lookout zu Hopeless boten genug Gesprächsstoff für ein kleines Interview nach dem Konzert im Hamburger "Molotow". Das Konzert war eines der besten seiner Art im laufenden Jahr. Es war einer dieser Abende, wo alles in einander griff und gut zusammen passte. Der Sound war klasse, genügend Leute aufgelaufen, die Band spielte sichmit viel Freude und Power durchs Programm und überall sah man zufriedenen Gesichter. Doch nun zum kleinen "The QUEERS from A to Z"-Spielchen mit Joe King.


A - ANARCHY

"SEX PISTOLS."

B - BUDWEISER

"Ich trinke nichts anderes. Dieses berühmte Bier hat diesen berüchtigten Verlierer aus mir gemacht."

C - COMICS

"Die Hate Comics von Peter Bagge sind meine Favoriten"

D - DRUGS

"Mit dieser Zeit verbinde ich inzwischen zu viele schlechte Erinnerungen. Ich vermisse sie nicht."

E - EMO-CORE

"What a bunch of fuckin´ pussy-ass-bullshit"

F - FERRARI, LOLO

"Von der habe ich noch nie etwas gehört."

G - GERMANY

"Jawohl Kommandant! Hat das eine Bedeutung? Ich kenne die deutsche Sprache ein wenig aus deutschen Kriegsfilmen und dergleichen. Punkrock über alles. Vielleicht nenne ich das nächste QUEERS-Album,Punkrock über alles."

H - HOPELESS

"Bye bye, Johnny. Bye, bye. Unser nächstes Album wird noch bei Hopeless erscheinen, danach werden wir das Label wieder verlassen."

I - INTERNET

"Da bin ich bislang noch ein ziemlicher Analphabet. Ich kenne mich mit Computern überhaupt nicht aus. Ich spiele nur mit meiner Gitarre."

J - JESUS CHRIST

"Jesus fucking Christ"

K - KISS

"Die lösen sich demnächst endgültig auf, oder? Das interessiert mich aber überhaupt nicht."

L - LOOKOUT

"Das ist unser zuhause. Nach der kommenden Platte, und damit zweien bei Hopeless Records, gehen wir zurück zu Lookout."

M - MANFRED MANN


"Doo-wa-di-di-dam-di-di-dum...! Wir spielen von den "Pretty Flamingo auf "Punk Rock Confidential" und meistens live nach. Die Earthband später fand ich aber furchtbar."

N - NOSTALGIE

"Nostalgie im Punkrock, das heißt für mich Bands wie BLACK FLAG, RAMONES, DEAD BOYS, DAMNED, SEXPISTOLS, GERMS."

O - OI!

"Das ein ungeliebtes Thema für mich. Jeder Skinhead, den ich bisher getroffen habe, erzählt mir einen vom Arbeiten. Aber ich habe bisher noch kaum jemanden von diesen Motherfuckern wirklich arbeiten sehen. Ich habe meinen Job, wo ich mir den Arsch aufreiße. Aber die ganzen kleinen Oi!-Boys kriegen von Papa ihre teuren Skinhead-Markenklamotten und habe dafür nicht einen Finger gekrümmt. Auf unserem neuen Album wird der Song "Little rich working-class Oi!-Boy" sein, den Text solltest du dazu lesen. Sie sind so fucking tough, wenn sie in ihrer Gang sind. Aber sonst? Fuck off. Und dann dieses ganze Gerede von "Punks and Skins united" - das höre ich immer nur irgendwelche besoffenen Skinheads grölen. Ich kenne aber keinen Punk, der das wirklich will."

P - PUNK 2000

"Das wird unser nächstes Album sein. Hör es dir an."

Q - Queer

"Heutzutage leben so viele verchiedene Menschen zusammen, ob rot, schwarz, gelb oder weiß, ob schwul oder hetero. Bei vielen klappt das Zusammenleben allerdings noch nicht. Deshalb kann ich nur sagen, versuche so glücklich zu sein, wie du bist. Wenn dir das gelingt, hast du es eigentlich geschafft."

R - RAMONES

"R-A-M-O-N-E-S - RAMONES ! Ich würde hier nicht sitzen, wenn es die RAMONES nicht gegeben hätte."

S - SURF

"Ich habe es vor vier Jahren einmal versucht. Allerdings erkannten mich dabei einige Kiddies, die die QUEERS kannten und ich habe mich schrecklich blamiert. Es ist definitiv besser, über das Surfen zu singen, als es zu praktizieren. Aber ich habe hier um die Ecke einen Surf-Shop gesehen. Das wunderte mich."

T - TULU

"Tulu wird immer verrückter."

U - URSULA (FINALLY HAS TITS)

"Sie sieht so gut aus. Aber leider ist sie einfach zu jung für uns, um gemeinsam zu ficken. Schade, das ist eine sehr traurige Geschichte."

V - VILLAGE PEOPLE

"Wir dachten am Anfang daran, die QUEERS "The Village Things" zu nennen."

W - WHAT SUCKS


"Letztes Jahr ist mein Drummer Hugh gestorben. Das hat mich wirklich mitgenommen. Und einige Monate später raffte es auch noch meinen Vater nieder. Das sind Sachen, die muß man erstmal verarbeiten können. Ich habe da recht lange für gebraucht. Aber nun bin ich wieder besser drauf. Ich kann auf Tour gehen, dabei ein bißchen Geld verdienen, meine Musik spielen und nette Leute kennenlern bzw. wiedertreffen."

X - X
"X waren früher eine meiner Lieblingsbands. Doch als ich sie vor einigen Jahren mal wieder bei einer Revivalshow sah, fand ich sie so grausam, dass ich mich nicht mehr weiter für sie interessierte."

Y - YOUTH

"Wir spielen nach wie vor Songs übers Teenagerdasein, weil wir den jungen Bands zeigen wollen, wie es geht. Vor allem, wie es über längere Zeit hinweg geht. Du mußt nicht mit dem Älterwerden automatisch langweilig sein."

Z - ZOMBIES

"Ich habe einige in meiner Band."