TRUCKFIGHTERS

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We’ve got a fuzzbox and we’re gonna use it

„A fuzzbox (or fuzz box) is a type of effects pedal comprising an amplifier and a clipping circuit, which generates a distorted version of the input signal.“ Die im Jahr gegründeten 2000TRUCKFIGHTERS aus Örebro in Schweden sind mit der Funktionsweise dieser Gerätschaft bestens vertraut und bestechen auch auf ihrem dritten Album „Mania“ mit wundervoll bratigen Gitarrenbreitseiten. „Stoner Rock“ nannte man dieses Genre mal, zum Glück sind nur wenige gute Bands dieses Genres vom Hype Ende der Neunziger geblieben, und die Formation von Oskar „Ozo“ Cedermalm (Vocals, Bass) und Niklas „Dango“ Källgren (Guitar) gehört dazu.

Was muss man über TRUCKFIGHTERS wissen?

Dango: Erstens: eine großartige Live-Band, die immer ihre ganze Energie in jede Show steckt, egal wo und wie das Publikum drauf ist. Jeder Auftritt ist gleichbedeutend. Zweitens: momentan vielleicht die beste Band der Welt.

Was hat es mit eurer Verbindung zu Fuzzorama Records auf sich? Ist das euer eigenes Label oder kommt ihr einfach nur aus derselben Stadt?

Ozo: Sagen wir’s so, die Verbindung zwischen Fuzzorama und TRUCKFIGHTERS ist sehr eng.

„Fuzz“ kommt sowohl im Namen eures Labels als auch in eurer Musik vor. Warum seid ihr davon so fasziniert – oder soll ich sagen: besessen?

Ozo: Ich denke, ein bisschen Fuzz macht einfach eine gute Verzerrung aus. Das gibt der Musik Wärme und ein Fundament.

Dango: Fuzz ist eine Lebenseinstellung. Ein vollaufgedrehtes Big Muff mit einem vollaufgedrehten, fetten Röhrenamp macht den Sound sehr speziell, hehe. Aber jetzt, da wir diese HiWatt-Monsterstacks haben, hören wir dann das Schlagzeug nicht mehr, hahaha.

Es gibt kaum TRUCKFIGHTERS-Interviews, in denen nicht KYUSS oder QUEENS OF THE STONE AGE erwähnt werden. Zu Recht?

Ozo: Hm, da bin ich mir nicht so sicher. Das sind beides wirklich gute Bands, warum also auch nicht? Eigentlich macht es mir nichts aus, aber manchmal fände ich es lustiger, wenn Nicht-Stoner-Bands erwähnt würden, die wir gerne mögen, wie TOOL zum Beispiel. Aber würde jeder QUEENS OF THE STONE AGE-Fan, der diesen Namen in einem Review über uns liest, anfangen, unsere Musik zu hören – das wäre doch großartig!

Dango: Ich weiß auch nicht, man hofft immer, etwas Einzigartiges zu erschaffen, aber wenn man selber mittendrin steckt, fallen einem Ähnlichkeiten kaum auf. Wir wollten immer vermeiden, absichtlich einen Sound nachahmen, auch wenn wir vielleicht bei unserer ersten Demo-Aufnahme noch versucht haben, fetter als KYUSS klingen. Aber danach wollten wir unser komplett eigenes Ding machen.

Welche anderen Einflüsse würdet ihr gerne in Reviews erwähnt sehen?

Ozo: Wie gesagt, TOOL zum Beispiel. Meine persönlichen Einflüsse sind weit gefächert – und das muss gar nicht unbedingt immer Musik sein. Aber ich mag einige der Melodien der CARDIGANS, andererseits höre ich auch OPETH oder SYSTEM OF A DOWN. Ich hoffe, dass eines Tages geschrieben wird: „Das klingt genau wie ein klassisches, richtig gutes TRUCKFIGHTERS-Album.“ Ich würde gerne Maßstäbe für eine neue Ära setzen können, die TRUCKFIGHTERS-Ära. Vielleicht erwähnt man uns eines Tages in Reviews?!

Dango: Ganz einfach: SOUNDGARDEN, PEARL JAM.

Ihr habt ein neues Album namens „Mania“ draußen. Erzählt mal etwas über eure „Manie“.

Ozo: Ich glaube, „Mania“ ist das Resultat von allem, was mit der Band und um uns herum passiert ist, etwa die zwei Europatouren mit FU MANCHU. Das hat uns als Band wirklich gefordert. Wir waren in einem eigenen Van als Support für FU MANCHU unterwegs und hätten eigentlich genug schlafen können, weil die Tour auf Nachtfahrten ausgelegt war. Aber wir hatten natürlich keinen Nightliner und mussten selber fahren. Und unser Drummer Paco hat sich so schwer am Handgelenk verletzt, dass er wohl nie wieder spielen kann. Diese Sachen haben mich und Dango sehr stark gemacht, weil wir das Gefühl hatten, dass alle Fans und auch andere Leute uns schon nicht mehr auf dem Plan hatten. Niemand hätte so schnell ein neues Album erwartet, viele haben schon gar nicht mehr damit gerechnet.

Dango: Truckfightersmania. In einem Wort klingt es cooler. Ich glaube, das war der Mittelpunkt unseres Lebens in den letzten Jahren. Es war verrückt, und wir sind ein bisschen verrückt, weil wir das so durchziehen. Unzählige Stunden haben wir im Tourvan, auf der Bühne, im Proberaum oder im Studio verbracht. Wir lieben diesen Lebensstil!

Was zum Teufel ist ein „Truckfighter“? Jemand, der Guerilla-Aktionen gegen Lastwagen startet, weil er an einer Hauptverkehrsstraße wohnt und den Lärm nicht mehr aushält ...?

Ozo: Am Anfang war es einfach nur ein cooler und ungewöhnlicher Name. Aber wir haben herausgefunden, dass es tatsächlich etwas gibt, was wir jetzt „Truckfight“ nennen: Wenn wir auf einer zweispurigen Autobahn unterwegs sind und ein Laster versucht, einen anderen zu überholen – allerdings ohne zu bedenken, dass es ein ordentliches Stück bergauf geht. Also fahren beide mit der gleichen Geschwindigkeit nebeneinander her und blockieren beide Spuren ... das ist echt ätzend! Also hat es nichts mit Kriegserklärungen gegen Lkw oder so zu tun ...

Wollt ihr sonst noch was loswerden?

Ozo: Kauft das neue Album! Ladet es nicht runter. Saugt euch lieber QUEENS OF THE STONE AGE, die haben im Gegensatz zu uns viel Geld.