BACKYARD BABIES

Die BACKYARD BABIES aus Stockholm lassen sicherlich nichts unversucht, um dem Gesamtbild des wilden und unberechenbaren Rock´n´Rollers gerecht zu werden. Nicht nur auf der Bühne bündeln sich die Klischees: Instrumente auf Kniescheibenhöhe, weiße Rippenunterhemden, Piercings, Calvin-Klein-Unterhosen und jede Menge wirklich schlechter Tattoos. Daß sie mit ihrem schon sehr aufgesetzt wirkenden Posing live nicht nur ausschließlich Beifall ernten, zeigte die Konzertkolumne von Tom im Ox #30. Auch musikalisch sind die BABIES kontrovers: Während sich einige vor Begeisterung in die Hose pissen, schütteln manche nur den Kopf aufgrund der offensichtlichen Anbiederung an SOCIAL DISTORTION. Es war also an der Zeit, die Jungs mal so richtig in die Mangel zu nehmen, haha. Hier alles Lesenswerte des Interviews, das einst im Mai 1998 von Ox-Tom und Ox-Marc mit Dregen (der seinerzeit ja auch noch bei den HELLACOPTERS spielte) und Nicke geführt wurde. Beide waren übrigens alles andere als wild und assig, sondern wirklich nette und umgängliche Gesprächspartner. Daß einige Äußerungen seitens der "Rockstars" nicht ganz so ernst zu nehmen sind, versteht sich von selbst.

Hey, angesichts des Interviewmarathons heute: Gibt es irgendeine Frage, bei der ihr womöglich das große Kotzen bekommt?

Dregen: "Ach was, alles kein Thema. We´re on a mission!"

Gut, dann können wir ja gleich loslegen mit knallhartem Investigativjournalismus: Könnt ihr den Majordeal mit eurem Gewissen vereinbaren?

Nicke: "You can´t put a good band down! Es kommt halt immer darauf an, was man draus macht. Wenn du von deiner Sache überzeugt bist und dir nicht die Haare extra für die Plattenfirma abschneiden läßt, dann ist das schon o.k.. Es gibt natürlich ´ne Menge Leute und Bands, die von Anfang an nicht viel verstehen vom Musikbusiness, dann gibt´s natürlich Probleme. Uns ist es egal, ob wir auf einem großen oder einem winzigen Label sind, solange wir tun und lassen können, was wir wollen. Und das können wir jetzt, weshalb wir sehr zufrieden sind. Außerdem können wir mehr Leute erreichen mit unserer Musik. Weißt du, BACKYARD BABIES waren und sind nie eine Undergroundband oder eine Majorband, wir sind einfach nur eine gute Rockband! Sicher wissen wir, daß es schwer ist, kritische Leute von unserer Meinung zu überzeugen, aber wenn du als Band selbstbewußt auftrittst, dann kannst Du eine Menge Vorteile aus einen Majordeal ziehen. Schließlich steckt hier das Geld drin, was dir hilft, an die Leute ranzukommen. Ich weiß nicht, ob Warner eine gute Plattenfirma ist oder nicht, ich weiß nur, daß wir bisher keinerlei Probleme hatten."

Gut, dann gebt uns mal ein Beispiel, inwiefern ihr alle Freiheiten habt. Wie verhält es sich denn mit der Veröffentlichung von 7"s, wie es z.B. die HELLACOPTERS oder GLUECIFER machen? Ist bei euch dieses "Labelhopping", mit einer fast monatlichen Neuveröffentlichung auf einem der vielen skandinavischen Minilabel, drin?

Nicke: "Ja, das können wir machen. So wollen wir dieses Jahr noch eine Single beim dänischen Bad Afro-Label machen. Hoffentlich klappt das. Prinzipiell muß natürlich noch gesagt werden, daß das Veröffentlichen von vielen "kleinen" Tonträgern eine Zeitfrage ist. Momentan, um ehrlich zu sein, ist das ganze Jahr schon irgendwie verplant und Spielräume für Studiosessions bleiben da kaum. Wenn du einen Majordeal hast, hast du natürlich auch Verpflichtungen, wie z.B. diese Promotour heute.

Generell muß ich aber sagen, daß wir als Band, auch wenn all unsere Sachen auf Vinyl rauskommen, keine "Ideologie" oder "Auftrag" dahinter haben. Die Leute sollen sich eine BACKYARD BABIES-Scheibe wegen der Musik und nicht wegen des Materials kaufen.

Dregen: "Gerade heute erscheint in England eine auf zweitausend Stück limitierte Vinyl-Single, von unserem Majorlabel rausgebracht. Aber, obwohl das sicher cool ist, wollen wir mit dieser Politik nicht übertreiben, denn die BACKYARD BABIES sind eine viel zu gute Band, um gewisse Songs durch superlimitierte Sondersingles dem Großteil des Publikums vorzuent-halten."

Aber irgendwie ist das doch der Spirit des Undergrounds...

Nicke: "Ja, wir wissen, was ihr meint, aber... weißt du, manchmal langweilt mich diese Undergroundsache nur noch,... ich meine, verdammt noch mal, fuck the independence!, ich habe keine Probleme damit, 10.000 oder sogar 1.000.000 von meinen Platten zu verkaufen!!!"

Dregen: "Mein Ziel ist es nicht, eine Million Scheiben zu verkaufen, aber wenn ich die Möglichkeit dazu habe, dann sage ich natürlich "Danke" und sacke mir die Kohle ein."

Nicke: "Im Grunde wirst du doch von jedem Label, egal ob independent oder nicht, über den Tisch gezogen. The whole business is totally corrupt and fucked up! Der Vorteil bei einem Major ist aber, daß wenigstens etwas von dem Geld an dich fließt."

Wie kam der Kontakt zum Majorlabel zustande? Ursprünglich wart ihr doch bei MVG?

Nicke: "MVG ist unser Heimatlabel in Skandinavien. Der Vorteil von denen ist, daß sie sehr gute Kontakte zu großen Plattenfirmen haben, wie z.B. der Fall CLAWFINGER bewiesen hat. Wir haben in London ein paar Showcases gespielt, was zur Folge hatte, daß mehrere Majors uns haben wollten. Collision (bzw. EastWest für Deutschland. Gehört auch zu Warner.) hatte dann das beste Angebot."

Dregen: "Wir haben momentan eine sehr gute Position. In Skandinavien haben wir bei MVG unterschrieben, das ein Sublabel von MW ist, ein Quasi-Major. Und obwohl es eigentlich independent ist, haben wir die Vorteile, die uns ein Major bieten könnte, z.B. Geld für eine Tour. Trotzdem können wir, was Musik und Plattencover angeht, machen, was wir wollen, denn MVG ist im Grunde nur ein kleines Büro mit zehn Leuten drin. Die lassen uns sämtliche Freiheiten. Genauso verhält es sich bei Warner, das uns für den Rest Europas vertritt. Collision ist auch ein Sublabel, und auch hier besteht der Laden nur aus einem kleinen Büro mit lockeren Leuten als Besatzung. Sie kriegen zwar die Kohle von Warner, aber keine Vorschriften, was wir zu machen haben. Besser kann es eigentlich nicht laufen."

Nicke: "Um euch mal eine Vorstellung zu geben: In den ersten sechs Wochen haben wir allein in Schweden "Total 13" 25.000 mal verkauft, was bei einer Bevölkerung von 6 Millionen eine Menge ist. Hier ist momentan ein tierischer Hype, selbst die Kids, die bei euch Techno hören würden, fahren auf uns ab. Bei Virgin oder so hätten wir vielleicht schon 40.000 verkauft, aber dafür würden die uns in ca. fünf Jahren, wenn womöglich kein Arsch mehr Rock hört, einfach droppen. Bei MVG können wir aber immer Platten machen, und das ist schon korrekt so."

O.k., jetzt aber erstmal Schluß mit dem Gefasel über Labels. Erzählt doch mal, wie das alles mit der 1997er Tour mit SOCIAL DISTORTION in die Gänge gekommen ist.

Nicke: "Der Booker von SOCIAL DISTORTION suchte eine zweite Supportband und hatte glücklicherweise ein S.D.-Cover von uns in Erinnerung, das wir vor Jahren auf einer schwedischen Compilation rausgebracht haben. Blöd bei der Tour war dann nur, daß die Leute, die wirklich gut auf uns abgefahren sind, am nächsten Tag im Plattenladen auf der Suche nach einem BACKYARD BABIES-Album nur verständnisloses Achselzucken zu sehen bekamen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir in keinem Vertrieb in Deutschland drin und folglich nicht zu bekommen."

(Demonstrativ halte ich, Marc, das letztjährige 5-Track Werk hoch, das leider nur über Direktimport zu kriegen war. Texas Rose Records in Düsseldorf hatten sich die Mühe gemacht.)

Nicke: "Genau das Teil war nur sehr schwer zu beziehen. Zu diesem Zeitpunkt waren unsere Verträge aber noch nicht richtig im Trockenen, und deshalb konnte auch kein vernünftiger Vertrieb aufgezogen werden. SOCIAL DISTORTION fanden uns dann anscheinend so toll auf der Deutschlandtour, daß sie uns gefragt haben, ob wir nicht deren komplette US-Tour als Support mitfahren wollten. Aus Geldgründen konnten wir dann zwar nur zweieinhalb Wochen mitfahren, aber immerhin war das der erste Schritt, auch die Staaten zu erschließen. Momentan haben wir auch ein amerikanisches Management, das uns einen ordentlichen Plattenvertrag besorgen will."

Einige Leute werfen euch vor, doch ein bißchen heftig von SOCIAL DISTORTION beeinflußt zu sein. Das betrifft nicht nur die Musik, sondern das ganze Benehmen auf der Bühne. Insbesondere du, Nicke, dein Unterhemd, dein Posing, ja sogar dein Gespucke, erinnerst viele Leute an einen lausigen SOCIAL D "Rip Off".

(Puh, die letzten beiden Wörter haben gesessen. Erstmals pusten beide BABIES die Backen auf und atmen durch. Nach einer kurzen Pause nimmt Nicke, weiterhin sehr freundlich, zu den sicherlich nicht unberechtigten Vorwürfen Stellung.)

Nicke: "Das wird uns angehangen, seit wir als BACKYARD BABIES mit dem Musikmachen angefangen haben, was um so erstaunlicher ist, weil ich persönlich SOCIAL D erst 1993 zum ersten Mal gehört habe. Sicherlich gibt es einige Parallelen zwischen den beiden Bands, gerade was die Einstellung zum Musik machen betrifft, aber wir sind erstmal keine Amis, sondern Schweden, und außerdem weist unsere Musik ja doch ein paar mehr Facetten auf als nur "California Punkrock". Ich denke, die sehr großen Anteile von Hardrock und Glam heben uns ganz deutlich von SOCIAL D ab. Die spielen seit 1979 zusammen und machen Punkrock, wir haben nächstes Jahr unser zehnjähriges Jubiläum und spielen Rock´n´Roll. Letztes Jahr sind wir mehr oder weniger zufällig zusammengetroffen, zwei eigenständige Bands mit einer individuellen Geschichte. Ich finde, die Leute machen es sich etwas zu einfach, wenn sie uns nur nach unserem Auftreten her als Kopie bezeichnen, sie sollten sich mehr Gedanken über die Musik machen."

Dregen: "Der Vergleich ist schon o.k., schließlich ist es ja eine Ehre mit SOCIAL DISTORTION verglichen zu werden. Die haben ihren Erfolg verdient, wir aber werden doppelt so erfolgreich sein. In zehn Jahren spielen SOCIAL D dann den Support für uns."

Im Grunde ist das ja gar kein Problem. Es gibt schließlich Tausende von Bands, die sich anhören wie die RAMONES.

Nicke (jetzt doch leicht verärgert): "Es ist wirklich ziemlich traurig und armselig, wenn uns die Leute als "Rip Off" bezeichnen. Also da kann ich nun überhaupt nicht zustimmen. Die sollten sich mal ein Gesamtbild von uns machen."

Gerade da liegt das Problem, denn schließlich kannte niemand hier in Deutschland eure Bandgeschichte. Das schafft Mißverständnisse.

Nicke: "Du hast recht. Als Beispiel mag dieser eine Heini von SEPULTURA dienen, der unsere EP in irgendeiner Zeitung, ich glaub´ es war der Metalhammer, als Gastreviewer total verrissen hat. Der hat uns auf einer Skala von eins bis zehn null Punkte gegeben und so ´nen Schwachsinn geschrieben wie "Die haben nur deshalb angefangen, Punkrock zu spielen, weil GREEN DAY so groß geworden ist"."

Wo wir schon soviel von der Bedeutung eurer Bandgeschichte reden, versorgt unsere Leser doch mal mit ein paar Basisinformationen.

Nicke: "Angefangen haben wir tatsächlich 1987. Die ersten zwei Jahre zählen aber nicht, denn wir konnten überhaupt nicht mit unseren Instrumenten umgehen, haha. Seit 1989 spielen wir in dem selben Line-Up wie heute und haben nach ein paar Demos 1991 unsere erste Mini-LP rausgebracht, "Something to slow" heißt die, danach noch mehr Demos und Touren durch Skandinavien. 1992 waren wir auch kurz mal in Deutschland, aber nur für ein paar Auftritte. 1994 haben wir dann auf dem schwedischen Mega Rock Records-Label unser erstes Album rausgebracht, "Diesel and Power". Damals waren aber Grunge und Deathmetal in Schweden in, deshalb ging die Scheibe irgendwie am Presse und Publikum vorbei. Seit 1996 haben wir endlich ein vernünftiges Label, und den Rest der Story kennt ihr ja schon."

Habt ihr als erfolgreiche schwedische Rockband irgendeine Erklärung für diesen heftigen Boom skandinavischer Rock´n´Roll-Kapellen?

Nicke: "In Schweden kommt diese Rock´n´Roll-Sache nicht aus dem Nichts, der Boom hat schon seine Wurzeln. Ein wesentlicher Punkt ist sicherlich, daß schwedische Bands, insbesondere die in Stockholm, reichlich ehrgeizig sind. Also nicht diese übliche Einstellung, wie einmal im Monat Musik machen und Spaß haben, nein, da stecken meistens konkrete Ziele hinter: ein vernünftiges Label, damit dann an möglichst viele Leute herankommen. Die Mentalität der Bands ist schon sehr zielgerichtet. Womit wir schon beim Kern sind: MVG und White Jazz sind schon klasse, ohne die hätte sich die Sache nicht so gut entwickelt. Außerdem unterstützt die gesamte Medienlandschaft die Rockszene, es gibt jede Menge gute Fanzines und andere Magazine. Zum Beispiel gab es den staatlich geförderten Fernsehsender "Seven TV" (?), der selbst die billigsten D.I.Y.-Videos ständig ausstrahlte. Das hatte schon eine große Wirkung. Leider strahlt "Seven TV" seit der Streichung öffentlicher Gelder von London aus; seitdem gibt es nur noch "Regular MTV-Shit"."

Wie sieht es denn mit anderen interessanten Bands in Schweden aus? Was hat es mit HAYSTACK auf sich?

Nicke: "Ah, HAYSTACK. HAYSTACK ist mehr eine Art Projekt von allen Stockholmer Rock´n´Rollern als eine Band. Obwohl "es" ein paar Gigs mit UNSANE gespielt hat, liegt der Schwerpunkt bei Studioarbeit, wenn mal wieder genug Leute etwas freie Zeit außerhalb der regulären Bands haben."

Dregen: "Es ist aber mehr die Sache von Rufus (Ruptus?, Ruf den Bus?, C. Interuptus? Leider nicht klar zu verstehen...), und Johan, der Bassist von den BACKYARD BABIES, spielte Baß auf der ersten Scheibe. Wo wir schon von Platten sprechen: Es kommt bald eine Platte von den H-BOMBS raus, eine wirklich gute Band. Eine andere Kapelle, die bei White Jazz unterschrieben haben, sind die TURPENTINES. Die waren mit den HELLACOPTERS zwei Wochen in Schweden unterwegs."

Nicke: "Dann gibt es noch SOUNDTRACKS OF OUR LIFES, mit ehemaligen Leuten von UNION CARBIDE PRODUCTIONS . Die machen allerdings mehr so 60ies "Psychedelic Garagepunk meets PINK FLOYD"-Sachen. Die haben auch bei Collision/Warner unterschrieben."

Auf Radio Blast wird demnächst eine Scheibe von den DEMONS erscheinen. Auch eine großartige Band aus Schweden.

Nicke: "Ah, die DEMONS. Ja, die sind auch richtig klasse."

(Bei der anschließenden Diskussion über die Ox/RadioBlast-Garagepunk-Compilation, auf der auch die DEMONS vertreten sind, üben Nicke und Dregen dann doch mal Kritik an ihrem bösen, bösen, bösen Majorlabel, weil derartige Samplerbeiträge anscheinend doch nicht so einfach zu managen sind. Ätsch.)

Dregen, wie kriegst du eigentlich zwei doch recht "große" Bands wie die BACKYARD BABIES und die HELLACOPTERS unter einen Hut (Jaja, im Grunde hätte diese Frage auch gestrichen werden können, jetzt, wo Dregen nicht mehr bei den HELLAS spielt. Es wäre aber schade, die folgende Antwort der Welt vorzuenthalten...)? Ist das auf Dauer nicht etwas anstrengend und gesundheitsschädigend?

Dregen: "Man muß das einfach pragmatisch sehen: Ich bin geldgeil und deshalb kann ich jetzt die doppelte Kohle scheffeln. Nein, das ist es sicherlich nicht, es ist mehr "the love to Rock´n´Roll". Ich denke, die Leute werden früher oder später merken, "that I´m the king of Rock", und ich mache grad keine Witze."

Nicke: "Ihr müßt nur einmal in die Geschichtsbücher gucken: Nenn mir ein Bandmitglied, das irgendwann mit zwei Bands gleichzeitig berühmt wurde. Dregen ist der erste."

Vielleicht freut es dich ja dann zu hören, Dregen, daß du vor ein paar Monaten vom Düsseldorfer "Rock´n´Roll Radio" zum "most sexiest man in punk rock today" gewählt wurdest.

Dregen: "Ach, wirklich? Mmmh, am besten sollte ich jetzt auch noch Schauspieler werden."

Nicke: "Wir sind halt jung und gutaussehend."

Aber gut für die Gesundheit kann das alles nicht sein. Wenn ich nur an meine Touren mit befreundeten Bands denke...

Dregen: "Das stimmt schon, aber wegen der Gesundheit mache ich das aber auch nicht, sondern "for the case of rock´n´roll". Über den Rest mache ich mir keine Gedanken."

Nicke: "Also ich war schon seit dem 26. Dezember nicht mehr zu Hause. Ich liebe es zu touren, Leute treffen, blöd rumzuquatschen... Das ist bei den BACKYARD BABIES eine natürliche Veranlagung."

Wer ist eigentlich für das Artwork von "Total 13" verantwortlich?

Nicke: "Der Typ heißt Michael, der arbeitet mit uns seit unserem ersten Album zusammen. Michael war früher mal Präsident des schwedischen VENOM-Fanclubs. Er hat wirklich großartige Ideen und Fähigkeiten. Leider verschwendet er sein Talent in erster Linie für Electronic- und Dancefloormusik."

Ist "Total 13" auch auf Vinyl zu kriegen?

Nicke: "Ja. Leider sind die coolen Photos nur auf einer einfachen Beilage zu sehen, nicht in Bookletform."

Was hat es denn mit dem Photo einer Sicherheitskamera auf sich, das einen offensichtlich echten Banküberfall zeigt? Ist das eine Aufnahme aus der Zeit, als ihr noch keinen Erfolg hattet?

Dregen: "Banküberfälle sind schwierig. Ich kann dazu nur sagen: Üben, üben, üben!"

Nicke: "Wer sich hinter der Maske verbirgt, können wir leider nicht verraten."

Was bedeutet euch eigentlich die "13"? Wenn ich mir eure Arme so anschaue (beide haben die 13 eintätowiert) muß da ja was hinterstecken?

Dregen: "Das hat mit unser wechselhaften Bandgeschichte zu tun. Als wir Anfang der 90er keinen rechten Erfolg hatten, haben wir eine Verbindung zu dieser schicksalsschwangeren Zahl aufgebaut. Immer wenn wir heute in Nachtclubs oder so spielen, setzen wir unser Geld auf die 13."

Nicke: "Ja, wir lieben es, um Geld zu spielen."

Zum Schluß vielleicht noch die Frage nach dem Auto auf Cover. Ist das eure Karre?

Dregen: "Nein, das ist leider nur ein Leihwagen. Dafür gibt es aber das HELLA-Mobil auch in echt. Habt ihr das Video zu "You Are Nothing" gesehen?"

Nicke: "Wir brauchen kein Auto, die BACKYARD BABIES werden gefahren."

Noch was: Habt ihr eigentlich auf so einen Klamotten-Vertrag wie andere Bands?

Nicke: "Nein, unsere einzigen Sponsoren sind Camel, Converse und Gibson, haha: "All you need is an electric guitar, a pack of cigarettes and a pair of sneakers!"

Marc Schellenberg, Tom Van Laak