IRON PLAGUE RECORDS

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Ein verdientes Label im Kurzporträt

Wo und wann gegründet, heute wo ansässig? Wer steckt dahinter?

Das Label wurde Anfang 2011 von mir, Christoph, gegründet. Sascha wohnte in Dortmund und ich bin hier auch vor kurzem hingezogen. Das Meiste wird von hier geregelt. Bis jetzt hat sich daran nichts geändert und es ist auch nicht geplant, dass noch weitere Personen dazukommen.

Lebt ihr von eurem Label?

Absolut nicht. Im Moment stecken wir noch Geld in das Label, wobei es mit der Zeit besser wird. Uns geht es aber auch nicht um einen privaten Vorteil. Hauptsache wir können das finanzieren, was wir veröffentlichen wollen.

Decken die Verkaufszahlen die Herstellungskosten?

Ab einem bestimmten Punkt auf jeden Fall! Wir machen ein wenig Gewinn, der aber genutzt wird, um den Vertrieb auszubauen oder kostenintensivere Releases zu realisieren.

Was macht ihr sonst noch?

Ich habe vor kurzem meine Ausbildung beendet und werde ab Oktober studieren. Daneben spiele ich bei SUNDOWNING und RED APOLLO. Sascha ist Pädagoge und arbeitet seit zwei Jahren in einem Kindergarten. Zudem hat er bei REMEMBER Schlagzeug gespielt und ist auch bei RED APOLLO. Er arbeitet mit vielen Bands zusammen, gestaltet Plattencover, Shirtdesigns etc.

Eure bevorzugten Stilrichtungen?

Wir haben hauptsächlich düsteren Hardcore, Sludge oder Metal-beeinflusste Bands veröffentlicht. Allerdings fällt das AGES-Tape total raus. Unsere Prämisse war es, uns nicht an Genres zu binden. Wir würden nicht ausschließen, in Zukunft für uns untypische Bands zu veröffentlichen.

Eure Labelvorbilder?

Es ist schwierig, von Vorbildern zu sprechen. Es gibt jedoch Labels, die wir aufgrund ihrer Politik oder der Qualität ihrer Releases schätzen. International: Southern Lord, Gilead Media oder Deathwish. In Deutschland: Moment of Collapse, React With Protest oder Denovali.

Die ersten Bands, die heutigen Bands?

Die Idee, ein Label zu gründen, stand für mich schon lange im Raum. Konkret wurde es, als ich mich aus Not dazu entschied, einen Teil der Finanzierung für die SUNDOWNING-7“ zu übernehmen, da wir nicht genug andere Labels hatten. Danach folgte die REMEMBER-7“ und schließlich die RED APOLLO-Demo-CD. Die letzten beiden Releases waren die Tapes von AGES und HEXIS. Keine Band ist an uns gebunden. Wir haben uns zum Beispiel bewusst dagegen entschieden, die SUNDOWNING- oder die RED APOLLO-LP über Iron Plague zu veröffentlichen. Es sind allerdings schon zwei bis drei Releases von neuen Bands im Gespräch.

Eure wichtigsten beziehungsweise besten Veröffentlichungen?

Für uns persönlich sind das natürlich die Veröffentlichungen unserer eigenen Bands. Es ist einfach ein unglaublich gutes Gefühl, den eigenen Tonträger in den Händen zu halten. Am erfolgreichsten war bis jetzt das AGES-Tape. Die Resonanz war wirklich gut! Aber auch das RED APOLLO-Demo wurde von den Leuten positiv aufgenommen.

Was ist so faszinierend an der Labelarbeit?

Wir lieben Musik und daran mitzuwirken. Wir freuen uns, guten Bands die Möglichkeit zu bieten, ihre Musik auf unserem Label zu veröffentlichen. Dieser ganze Prozess bringt einen einfach der Musik viel näher und man kann wesentlich mehr Einfluss auf das Endprodukt nehmen.

Eure Labelpolitik?

Uns ist es sehr wichtig, dass das Gesamtpaket stimmt. Für uns ist es immer etwas Besonderes, Vinyl oder Tapes zu hören. Man nimmt sich Zeit dafür, lässt sich auf die Musik ein. Wenn man ein liebevoll gestaltetes Cover oder Textblatt in den Händen hält, trägt das viel zu diesem Moment bei.