LAND OF DECAY RECORDS

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Verdiente Plattenfirmen im Kurzporträt

Wo und wann von wem gegründet, heute wo ansässig?

Terence Hannum und ich, André Foisey, hatten bereits von unserer Band LOCRIAN kleine Auflagen veröffentlicht. Wir begriffen nach einer Weile, dass wir so unser eigenes Label gegründet hatten, nannten es Land Of Decay und entschieden uns dazu, auch Tapes von anderen Künstlern zu veröffentlichen. Wir haben in Chicago angefangen. Terence lebt mittlerweile in Baltimore, ich kümmere mich weiterhin von Chicago aus um den Versand.

Lebt ihr von eurem Label?

Nein. Normalerweise veröffentlichen wir in Auflagen von hundert Stück. Selbst wenn wir alle Exemplare verkaufen, machen wir damit kaum Geld. Im Idealfall treiben wir genug Geld durch eine Veröffentlichung ein, um damit das nächste Release eines anderen Künstlers zu finanzieren.

Decken die Verkaufszahlen die Herstellungskosten?

Wir geben mittlerweile mehr denn je für unsere Veröffentlichungen aus, da uns die Aufmachung sehr wichtig ist. Deshalb gleichen sich Ausgaben und Einnahmen bei einzelnen Releases nicht immer aus. Wir machen gerade genug Geld, um das Label am Leben zu erhalten.

Was macht ihr sonst noch?

Ich arbeite in der Verwaltung einer Universität und gebe zudem noch Unterricht in Sozialwissenschaft. Terence lehrt Kunst an einer Universität in der Nähe von Baltimore. Außerdem sind wir noch in LOCRIAN. Ich habe zudem noch einige andere Projekte.

Eure bevorzugten Stilrichtungen?

Ich mag gemeinhin Musik, die sich anfühlt, als habe sie eine Seele. Ich mag viele verschiedene Genres.

Eure Labelvorbilder?

Terence und ich wurden vor allem durch kleinere Noise-Labels inspiriert wurden. Wir mochten es schon immer, dass die kleinen Auflagen dort personalisiert wurden. Wir konnten es hingegen nie ab, wenn uns Künstler Tapes zuschickten, die beschissen aussahen. Deshalb ist es uns wichtig, dass unsere Releases auch schön anzusehen sind.

Die ersten Bands, die heutigen Bands?

Momentan haben wir vier Releases anstehen, das ist aber auch alles, was wir zustande kriegen bei all den anderen Dingen, die in unseren Leben passieren. Die letzten Veröffentlichungen waren Tapes von KAPUSTIN YAR, THE SUBTRACTION und ein Split-Release von T.O.M.B. und BLOOD RHYTHMS. Demnächst kommen Kassetten von SKIN GRAFT, VOMIR, OKO und OIKOS.

Eure wichtigsten beziehungsweise besten Veröffentlichungen?

Schwer zu sagen. Meine Lieblingsveröffentlichung der letzten Zeit war „Strategies Against Agriculture“ von NUMBER NONE, mit denen Terence und ich früher gemeinsam aufgetreten sind. Die Aufnahmen stammen, glaube ich, aus dem Jahr 2007 und niemand hatte sie je zuvor gehört.

Was ist so faszinierend an der Labelarbeit?

Ich mag es, mit Menschen zu tun zu haben, die einen ähnlichen Geschmack haben wie ich oder mich auf coole Musik aufmerksam machen.

Eure Labelpolitik?

Wir ziehen es vor, mit Menschen zu arbeiten, die wir respektieren. Wir machen keine Verträge, stellen nur kleine Auflagen her und geben den Künstlern einen Anteil davon ab. Da wir mit dem Label kein Geld verdienen, muss die Arbeit daran für uns aufregend sein. Für uns ist die physische Version eines Releases sehr wichtig, wir verkaufen keine Downloads. CDs mögen wir nicht und hätten zwar Lust und die Möglichkeit, Vinyl zu veröffentlichen, müssten dann aber alle unsere Ressourcen investieren, was schnell das Ende unseres Labels bedeuten könnte.