PASADENA NAPALM DIVISION

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Das Werk von Brecht

Wie aus dem Nichts tauchen PASADENA NAPALM DIVISION mit Kurt Brecht von D.R.I. am Mikro auf der Bildfläche auf und veröffentlichen im Frühjahr 2013 ihr Debütalbum, das mit einem grandiosen Oldschool-Brett begeistert und dabei mehr als einmal an D.R.I.-Glanztaten erinnert. Ein etwas älteres Minialbum ist völlig an mir vorbeigegangen. Der Rest von PASADENA NAPALM DIVISION besteht aus drei Mitgliedern von DEAD HORSE und einem von VERBAL ABUSE. Kurt Brecht ist nun nicht unbedingt dafür bekannt, sich neben D.R.I., mit denen er Hardcore-Geschichte geschrieben hat, bei Nebenprojekten einzubringen. Einzige Ausnahme ist das PROBOT-Projekt von Dave Grohl, wo er Gesang und Text für den Song „Silent spring“ beisteuerte. Daher war ich durchaus gespannt auf einige erläuternde Worte von Herrn Brecht und schickte der Band ein paar Fragen, die Kurt und Gitarrist Scott Sevall äußerst schnell, leider auch äußerst kurz angebunden beantworteten. Doch lest selbst.

Ich bin nicht so gut in Erdkunde, aber soweit ich weiß, liegt Pasadena in Kalifornien und nicht in Texas, oder?

Kurt: Es gibt auch ein Pasadena in Texas! Unser Gitarrist Greg lebt dort.

Scott: Ja, Pasadena ist eine Stadt am Rande von Houston, auch als „Stinkadena“ bekannt. Dort stinkt es nämlich ziemlich wegen der Ölraffinerien und der Papierfabriken.

Als ich mit einem Freund zum ersten Mal euer Album gehört habe, waren wir uns einig, es ist richtig harte Musik, ohne dabei verzweifelt nach Metal klingen zu wollen, was ziemlich cool ist.

Kurt: Da habe ich noch nie drüber nachgedacht. Aber ich weiß, dass wir definitiv nicht verzweifelt versuchen, nach irgendetwas Bestimmtem zu klingen. Wir machen die Musik, die wir mögen.

Scott: Wir machen Musik noch genau so, wie wir es immer getan haben. Wir fühlten uns schon immer mehr von härterer Musik angesprochen.

Gibt es einen Unterschied zwischen der Arbeit mit P.N.D. und euren anderen Bands?

Scott: Was mich betrifft, nein. Die meisten Mitglieder von P.N.D. spielen auch bei DEAD HORSE und wir stehen uns alle ziemlich nah.

Kurt: Ich habe ansonsten nur noch D.R.I. Das Schreiben der Songs war vergleichbar. Allerdings war ich mit P.N.D. noch nicht länger auf Tour, aber ich freue mich darauf, bald mit den Jungs unterwegs zu sein.

Im Vergleich zu euren Hauptprojekten wie D.R.I. oder VERBAL ABUSE sind eure Texte weniger politisch und eher spaßorientiert, oder?

Kurt: Die Texte von P.N.D. sind wie bei D.R.I. eine Mischung aus Spaß und Ernst.

Wie denken eure anderen Bands über P.N.D.?

Kurt: Die Jungs von D.R.I. reden nicht so viel über P.N.D.

Wie kamt ihr zusammen und welches Ziel habt ihr vor Augen?

Kurt: Vor einigen Jahren machte ich eine Pause von D.R.I. Damals suchten P.N.D. einen Sänger und haben mich gefragt. Diese Chance habe ich genutzt, weil ich bis dahin noch nie mit einer anderen Band als D.R.I. gespielt habe.

Gibt es Pläne für eine Europatour?

Kurt: Wir würden gerne in Europa spielen! Wir haben auch schon mit unserer Booking-Agentur gesprochen und die meinte, für diesen Sommer sei es zwar zu spät, aber diesen Winter oder nächstes Jahr klappt es auf jeden Fall.

Ihr hattet Gastmusiker wie zum Beispiel Tony Foresta bei euren Aufnahmen dabei. Gibt es einen Unterschied, mit jüngeren Musikern zusammenzuarbeiten?

Kurt: Ich hatte vorher noch nie mit einem anderen Sänger zusammengearbeitet, daher war ich ausgesprochen interessiert daran zu beobachten, wie er Lieder schreibt und aufnimmt. Er ist natürlich sehr professionell, aber auch spontan und voller guter Ideen während den Aufnahmen, fast wie ein Produzent.

Im Moment gibt es viele neue und junge Bands, die versuchen, wie die alten Achtziger-Jahre Hardcore-Thrash-Bands zu klingen. Gibt es welche, die ihr mögt?

Kurt: Ich mag die Originale.

Scott: Ich mag auch die ursprünglichen Bands, die diesen Stil erfunden haben.

Kurt, du bist schon ewig in der Szene. Was hat sich am meisten verändert beim Touren und Aufnehmen?

Kurt: Das Aufnehmen ist schneller und günstiger seit der allgemeinen Digitalisierung. Die Handys machen es einfacher zu touren. Auch Promo für deine Band zu machen ist leichter, zum Beispiel durch soziale Netzwerke und Webzines.

Wer ist der „bearded lady killer“?

Kurt: Vielleicht ist es eine Frau mit Bart, die tötet?

Scott: Zombie Ray!

Und wer ist der Zombie in „100 beers with a zombie“?

Kurt: Zombie Ray, unser Freund und Roadie. Er arbeitet für die Stadt Pasadena.

Was war die Reaktion eurer anderen Bandkollegen auf das neue Album? Mögen sie es?

Kurt: Der Drummer und der Bassist von D.R.I. sagten, dass sie es mögen und ein bisschen neidisch sind.

Scott: Allen von DEAD HORSE mochte es auch und sagt, er sei überrascht, wie gut die Gitarrensoli von Greg und mir sind.