GET DEAD

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Punk mit „Fuck off“-Unterton

Bisher „nur“ mit begeisternden Live-Auftritten und einigen digitalen Releases aufgefallen, haben GET DEAD im August diesen Jahres mit „Bad News“ ihr erstes richtiges Album veröffentlicht – und das auf Fat Wreck Chords, immerhin einem der größten Punk-Labels dieser Tage. Aufgenommen wurde das Ganze unter Aufsicht von keinem Geringeren als Fat Mike. Gitarrist Dave „Moki“ Marino liefert uns im Folgenden einige essentielle Infos zu GET DEAD.

Wie fing das alles an mit GET DEAD?

Begonnen haben wir mit GET DEAD 2007, wir alle kannten uns vorher schon aus unterschiedlichen Bands, haben schon des Öfteren zusammen getourt. Die Besetzung musste sich dann erst mal finden. Josh Garcia war beispielsweise unser erster Drummer. Jetzt arbeitet er aber als Soundingenieur für Fat Wreck Chords und hat unsere Platte produziert. Mit Scotty Powell haben wir einen neuen Schlagzeuger gefunden. Als wir dann anfingen zu spielen, hatten wir noch keinen richtigen Proberaum und haben uns immer im Wohnzimmer meines Hauses in San Francisco getroffen, wo wir dann unsere ersten Lieder mit der Akustikgitarre auf einem Kassettenrecorder aufgenommen haben. Als dann klar wurde, dass wir als Band auftreten und wahrgenommen werden wollen, suchten wir nach einem einfachen Namen und GET DEAD hat uns ein bisschen an die Einfachheit von „Carpe diem“ erinnert, nur mit etwas mehr „Fuck off“ im Unterton. Das hat uns gefallen und so sind wir bis heute dabei geblieben.

Jede Band behauptet einzigartig zu sein, was macht also den Sound von GET DEAD aus?

Unser Songwriting basiert auf dem, was wir erleben. Oftmals ist es so, dass einer von uns für längere Zeit auf Reisen geht und dann mit einer Handvoll Songs zurückkommt. Die behandeln dann die Erfahrungen, die derjenige auf der Reise gemacht hat, sowie andere wichtige Dinge des Lebens, wie vor allem missglückte Beziehungen und alle möglichen Probleme rund ums Trinken. Unsere Musik ist nicht Punkrock oder Rock’n’Roll oder was auch immer, es ist vielmehr eine Mischung vieler Einflüsse. Wir spielen mal traditionell akustisch, mal härter elektrisch, oder auch mal beides zusammen. Wir machen immer genau das, was uns allen gefällt. Und gerade weil fast jeder von uns Songs schreibt, entsteht dadurch eine gewisse Vielseitigkeit und Dynamik.

Mit „Bad News“ ist gerade eure erste richtige Platte veröffentlicht worden.

Unseren ganzen alten Stoff haben wir selbst aufgenommen und digital via Bandcamp veröffentlicht, weil wir nicht genug Geld hatten. Aber wir wollen den ganzen Kram irgendwann auf jeden Fall auch noch richtig veröffentlichen, wir haben ja zum Glück noch sämtliche Rechte daran. Auf der aktuellen Tour verkaufen wir die CDs auch als Eigenproduktionen und können uns von dem Erlös Bier und Essen kaufen, während das Geld für „Bad News“ zurück an Fat Wreck Chords geht, haha.

Welche Vorteile hat die Zusammenarbeit mit einem Label wie Fat Wreck?

Fat Wreck ist ein relativ großes Label, aber vor allem independent. Wenn man Fragen hat oder etwas braucht, dann ist immer jemand für einen da. Auch der Einfluss von Mike auf die Qualität der Songs ist nicht zu unterschätzen, er weiß genau, was er da tut, hat unglaublich viel Erfahrung und hat uns im Studio ein ganzes Stück weiter nach vorne gebracht. Fat Mike ist unglaublich professionell. Und ich denke, man kann ihm einfach vertrauen.

Was bedeutet Punkrock für dich?

Vor allem die Freiheit, seinen eigenen Standpunkt mittels Musik aus seinem eigenen kleinen Mikrokosmos in die große weite Welt tragen zu können, und das auch laut und schmutzig, wenn man möchte. Entscheidend ist für mich die Gemeinschaft aus Künstlern, Songwritern und Musikern, kreativen Leuten eben, die sich gegenseitig unterstützen, in einer Welt, die versucht, uns möglichst klein zu halten. Das verstehe ich unter Punk.

Was steht für die nächste Zeit an?

Wir werden weiterhin sehr viel touren und so viele Shows wie möglich spielen. Wenn wir dann zwischendurch mal wieder zu Hause sind, haben wir gerade mal etwa zwei Monate Zeit, um etwas zu arbeiten und Geld zu sparen. Dann geht es schon wieder weiter. Wir werden im Herbst beim „Fest 12“ in Gainesville, Florida spielen, danach geht es gleich auf unsere Fat Wreck Tour 2013 zusammen mit LESS THAN JAKE, ANTI-FLAG und MASKED INTRUDER. Es ist zwar neu für uns, ein Label zu haben, nicht aber kurz oder lang zu touren. Wir haben Spaß daran, unsere Musik zu den Leuten zu bringen, zu reisen und so neue Orte und Menschen kennen zu lernen. Irgendwo dazwischen werden wir dann noch an einigen Songs arbeiten, die es nicht aufs aktuelle Album geschafft haben, sowie an weiteren neuen Stücken, um dann irgendwann eine neue Platte veröffentlichen zu können.