RED FANG

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... über B-Movies

Mit ihrem neuen, dritten Album „Whales And Leeches“ haben RED FANG aus Portland, OR ihren auf Stoner, Sludge und Co. basierenden Sound verfeinert, arbeiteten unter anderem mit Pall Jenkins (THE BLACK HEART PROCESSION) zusammen. Doch neben den Einflüssen, die man hören kann, gibt es auch noch visuellen Input. Drummer John Sherman beispielsweise trägt auf einem Bandfoto ein Shirt mit dem Poster des B-Movies „Attila“, was ich zum Anlass für entsprechende Fragen nahm.

John, was fasziniert dich an B-Movies?

Haha, eigentlich habe ich nur ein B-Movie-Shirt, das ich verdammt oft trage. Es ist ein Shirt mit dem Poster des italienischen Films „Attila“. Das Motiv fasziniert mich wegen seines atemberaubenden Artworks. Ich bin ein großer Fan von Fantasy-Art-Motiven wie von Frank Frazetta. All die Barbaren, Schwerter und spärlich verhüllten Frauen hauen mich voll von den Socken!

Welcher ist dein Lieblingsfilm des Genres?

Mein Lieblings-B-Movie – wobei fraglich ist, ob es sich hierbei überhaupt um einen B-Movie handelt – ist definitiv „Repo Man“ aus dem Jahr 1984. Ich liebe einfach alles an diesem Film: der Soundtrack ist perfekt, die Besetzung großartig, die Schauplätze passend gewählt und die Regie fantastisch – wirklich alles an diesem Film ist perfekt. Ich habe ihn mindestens 25 Mal gesehen und jedes Mal, wenn ich ihn wieder sehe, fällt mir eine Kleinigkeit auf, die ich vorher noch nicht bemerkt habe. Vor kurzem habe ich mir die Criterion Collection-Version auf DVD besorgt. Der ist ein supercooles Booklet beigelegt und es gibt Extraszenen und Interviews. Ich kann die DVD nur empfehlen!

Wenn es einen Film über RED FANG geben würde, wovon würde er handeln, wie wäre die Besetzung und wer würde Regie führen?

Regie würde auf jeden Fall unser Freund Whitey McConnaughy von whiteyfilms.com führen, der auch für all unsere Videos verantwortlich war. Handeln würde der Film wahrscheinlich von der Suche nach einem supertollen Snack oder Pizza, voller Hürden und Hindernisse. Aber natürlich würde die Band fest zusammenhalten und am Ende sind wir alle glücklich und schön satt. Oder alle tot.

B-Movies werden vor allem wegen ihrer geringen Produktionskosten so genannt. Beim Musikmachen ist das ja oft nicht anders.

Wenn eine Band genau weiß, was sie tut, und ihr Handwerk begreift, kann sie auch mit einem klitzekleinen Budget eine grandiose Scheibe hinbekommen. Andersherum kann man auch Millionen an ein komplettes Stück Scheiße verschwenden. Wenn die Songs aber gut arrangiert, geprobt und aufgenommen sind und der Mischer weiß, was er zu tun hat, kannst du eine gute Platte machen, ohne dabei Pleite zu gehen. Im Großen und Ganzen ist es aber schon angenehmer, wenn dein Label dir eine gewisse Summe zur Verfügung stellt; es muss ja nicht gleich ein Blockbuster-Budget sein, um eine gute Platte aufzunehmen.

Euer Bandlogo und das Albumcover von „Whales And Leeches“ erinnern deutlich an alte Filmposter. Zufall?

Nein, wir wollten es auf jeden Fall in diesem Stil haben und Orion Landau hat das einfach perfekt hinbekommen. Im Proberaum haben wir beschlossen, Elemente von alten Biker-Filmen oder kitschigen Gruselfilmen einzubringen. Wir wollten etwas höllisch Einzigartiges haben und Orion hat’s verdammt noch mal drauf!