ROUGHNECK RIOT

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Under The Influence

Die Band aus der Nähe von Manchester versteht es auch auf ihrem neuen Album „Out Of Anger“, das sie auf ihrem eigenen Label veröffentlicht hat, die Wut des Punk mit dem mitreißenden Moment des Folk zu verbinden. Wir baten die Band, einige Platten zu kommentieren, die wir ausgesucht hatten, weil wir vermuteten, sie könnten sie irgendwie geprägt haben.

BAD RELIGION „Recipe For Hate“

Ryan: BAD RELIGION hatten einen enormen Einfluss auf unsere Musik, ganz besonders ihre Harmonien. Das ist etwas, das wir auch bei unserem Album haben wollten – mit vier starken Gesangsstimmen Melodie, Dynamik und Kanten in unseren Sound bringen. „Recipe For Hate“ spricht eine Vielzahl politischer Themen an, mal hintergründig oder ganz direkt, während musikalisch mit einer weiten Bandbreite an Stilen experimentiert wird, um ein vielseitiges Album zu schaffen. Ein Stück, das besonders heraussticht, ist für uns „Struck a nerve“, bei dem sie ihre Fähigkeit, mit ihren Songs Geschichten zu erzählen, auf umwerfende Art unter Beweis stellen.

Mike Ness „Under The Influence“

Greeny: SOCIAL DISTORTION haben schon immer zu unseren Einflüssen gezählt. Mike Ness’ Soloalbum „Under The Influence“ verbindet den Stil seiner Band mit Country- und Blues-Einflüssen. Der Eröffnungstrack „All I can do is cry“ ist eine Hymne, die einem sofort in die Beine fährt und dieselbe typische knackig-rauhe Atmosphäre vermittelt, wie einige der besten SOCIAL DISTORTION-Songs. Darauf folgen dann ein paar von „der guten alten Zeit“ inspirierte Songs und Coverversionen.

JOE STRUMMER & THE MESCALEROS „Global A Go-Go“

Matty: Ich ziehe in vielerlei Hinsicht die Musik der MESCALEROS allem anderen vor, was Joe Strummer zu Lebzeiten gemacht hat. „Global A Go-Go“ hatte besonders großen Einfluss auf mich, die nicht traditionellen musikalischen Arrangements und die Vielfalt sind sehr interessant. Ich liebe es einfach, wie das klassische Punk-Gefühl, das Joe Strummer in all seiner Musik rübergebracht hat, bewahrt wird, während die entspannten Festival-Lagerfeuer-Jam-Vibes, die die MESCALEROS so unverwechselbar machen, mit in die Musik einfließen. Ich habe „Global A Go-Go“ sehr oft gehört, bevor wir mit „This Is Our Day“ fertig waren. Es hat mich auf Tour durch viele lange und regnerische Fahrten ohne Scheibenwischer gebracht und mündete letztendlich in dem Song „Million miles“.

THE LEVELLERS „Levelling The Land“

Matty: Ich konnte mit den LEVELLERS erst wirklich etwas anfangen, als ich ein bisschen älter war, ungefähr mit 20 oder 21, aber sie haben mich dann sehr beeinflusst, besonders durch ihre Art, Folk-Elemente im Rock- und Punk einzubinden. „Levelling The Land“ zählt zwar nicht zu meinen liebsten LEVELLERS-Alben, aber es sind einige ihrer bekanntesten Songs drauf, die sie zu einer der besten Folk-Rock/Punk-Bands machen. Mir ist aufgefallen, dass es einerseits in politischer Hinsicht zwischen ihnen und uns viele Übereinstimmungen gibt, sie mir aber andererseits auch die Augen geöffnet haben für viele Ereignisse der jüngeren britischen Geschichte.

Attila The Stockbroker „This Is Free Europe“

Sam: Attila ist ein Vorreiter der Spoken Word-Tradition in der Punk-Szene, der der Poesie ein neues Publikum erschließt. Ich habe ihn in den letzten paar Jahren mehrmals gesehen und er hat mich jedesmal fasziniert und mich bestens unterhalten. Er ist unbeirrbar wie kein anderer, bei ihm wird Privates politisch und umgekehrt – immer erfrischend, ehrlich und meist ziemlich witzig.

Billy Bragg „Life’s A Riot With Spy Vs Spy“

Greeny: Nachdem wir uns zum ersten Mal im Strummercamp 2009 mit Billy Bragg eine Bühne teilten, hatte er immer irgendwie Einfluss auf unsere Musik. Seine Live-Performance ist inspirierend, und seine klare linke Haltung und dass er kein Blatt vor den Mund nimmt, ist etwas, das wir auch mit unserem Songwriting anstreben. Mit dem, worum es auf „Life’s A Riot ...“ geht, können wir uns identifizieren, es ist eine Mischung aus Politik und persönlichen Themen. Es gibt kaum einen Folk-Gig, bei dem wir auftreten, wo nicht von irgendwem eine seiner Nummern gecovert wird. Er geht immer noch auf Tour und schreibt Songs, deswegen ist er der „König des Folk-Punk“.