Was macht eigentlich ...

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Debbie Harry

Am 01. Juli 2016 ist Debbie Harry 71 Jahre alt geworden. Ende der Siebziger erlangte sie als Sängerin der New Yorker Formation BLONDIE weltweite Bekanntheit. Sie ist eine Ikone jener Zeit, als das CBGB’s in New York die Brutstätte der wichtigsten US-Punkbands war, und sie, auch als Muse von Andy Warhol (er fertigte Siebdrucke von eines Portraits von ihr an), zur Kultfigur in Sachen Stil und New Wave wurde.

1974 gegründet, waren BLONDIE zunächst von THE STOOGES und MC5 beeinflusst. Der Durchbruch gelang der Band 1978 mit der Single „Denis“. Aber so richtig ins Bewusstsein der aufkeimenden New-Wave-Bewegung katapultierte sich die Band 1979, als sie mit der Single „Heart of glass“ vom Album „Parallel Lines“ weltweit Platz eins der Musikcharts belegte – erstaunlicherweise hielt sich die Single in Deutschland mit 28 Wochen am längsten in dieser Position. Ein Jahr später war auch „Call me“ (der Titelsong des Films „American Gigolo“) ähnlich erfolgreich, was auch an Produzent Giorgio Moroder lag, der den Song ursprünglich mit Stevie Nicks von FLEETWOOD MAC aufnehmen wollte. BLONDIE entdeckten früh die Attraktivität von Disco-Sounds für ihre Musik und hatten hier keinerlei Berührungsängste.

1982 trennte sich die Band und Debbie Harry veröffentlichte fortan Soloalben, konnte aber nicht an die Erfolge von BLONDIE anknüpfen. Zwischenzeitlich trat sie auch als Schauspielerin in Erscheinung, etwa 1983 in David Cronenbergs „Videodrome“ oder im John Waters-Film „Hairspray“. Einer ihrer großen Fans war Jeffrey Lee Pierce von THE GUN CLUB, der sich ihretwegen die Haare blond färbte und Vorsitzender eines BLONDIE-Fanclubs wurde. Harry ihrerseits wirkte auf dem GUN CLUB-Album „Miami“ (1982) unter dem Pseudonym „D.H. Lawrence Jr.“ als Backgroundsängerin mit.

1983 wurde bei Chris Stein, Gitarrist und Mitbegründer von BLONDIE und 15 Jahre mit Debbie Harry liiert, eine seltene Autoimmunkrankheit diagnostiziert, so dass Harry sich anschließend viele Jahre um seine Pflege kümmerte. Stein blieb bis heute musikalisch aktiv und seit 2014 auch wieder bei BLONDIE dabei, die sich 1997 reformierten. Die Band konnte 1999 mit „Maria“ in Großbritannien sogar eine Nummer eins in den Charts verbuchen.

Anfang 2014 lehnten BLONDIE einen Auftritt anlässlich der Olympischen Winterspiele in Sotschi vor 25.000 Zuschauern ab. Hintergrund war nach Aussagen der Band das extrem homophobe Klima in Russland. BLONDIE haben seit jeher eine große Fanbase in der homosexuellen Community. Wenige Monate später hatte Debbie Harry ihr Coming Out in Sachen Bisexualität. Im Mai 2014 erschien nach vielen Jahren wieder ein neues BLONDIE-Album namens „Ghost Of Download“.