PASCAL BRIGGS

Foto

Gute Erklärung

Wie ich entdeckte, dass meine Musik mit Akustikgitarre und leisem Gesang intensiver sein kann als mit viel Gebrüll und einer Band.

Es war so um 2005, ich lebte in einem Wohnwagen, ohne Strom und war ziemlich am Boden zerstört, denn meine Band DISTRICT war gerade im Streit auseinander gegangen. Ich ging auf die dreißig zu und mein Lebensgefühl hatte sich verändert, ich hatte viel Zeit zum Nachdenken und setzte mich mit anderen Dingen auseinander. Der Prozess war sehr intensiv. 2006 spielte ich die ersten Akustikkonzerte zusammen mit Smail Shock, der auch mein aktuelles Album „Island Of Lost Souls“ (Tonetoaster/Mad Drunken Monkey) gemastert hat. Und obwohl ich schon viele Jahre in Punkbands gespielt hatte, musste ich das Singen regelrecht erst einmal lernen. Damals waren es zunächst überwiegend Cover von Billy Bragg, Townes Van Zandt etc. Davon inspiriert fing ich an, eigene, ruhigere Stücke zu schreiben, um meinem Innersten Ausdruck zu verleihen, ohne mich auf dabei ein Genre festzulegen.

Musik kann doch so viel Verschiedenes ausdrücken: Wut, Trauer, Einsamkeit, Freude ... alles hat seine Berechtigung. Meine Songs rühren halt eher von der dunklen Seite. Auch Zander Schloss, mit dem ich demnächst auf Tour gehe, hat ganz wundervolle leise, melancholische Nummern im Repertoire – obwohl er ja seit über dreißig Jahren Bassist der CIRCLE JERKS ist! Aber eigentlich ist das kein Widerspruch, ich denke alles, was wir tun, ist im Punkrock verwurzelt, denn der hat ja viele Gesichter und muss nicht immer mit der Besetzung Bass, verzerrte Gitarre und Schlagzeug gespielt werden. Ich habe allerdings mit der Berliner Band PATSY STONE auch ein Garage-Punk-Version des Austin Lucas-Songs „Somebody loves you“ für mein neues Album bei In Charge Productions in Berlin aufgenommen. Den Song „The wolf“ wiederum habe ich nur mit einer Akustikgitarre eingespielt. Die Palette ist auf „Island Of Lost Souls“ also wieder recht breitgefächert, ähnlich wie bei meinem ersten Album „The Mercenary“.