BONES

Tourbericht

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. Und so werde ich euch von den schier unglaublichen Ereignissen berichten, die sich auf unserer ersten Tour zusammen mit den schwedischen Labelkollegen THE BONES ereignet haben. Praller Luxus, Exzesse und Ausschweifungen bar jeden Vorstellungsvermögens, der ganz normale Rock´n´Roll-Wahnsinn halt!

21.4. Wilhelmshaven - Clubhaus

Tourstart im Clubhaus bei die Rockers. Die Location ist cool, es gibt ´ne kleine Bühne und jede Menge Freibier. Außer den Rockern sind scheinbar auch drei bis vier Leute wegen den Bands aufgetaucht. Die Schweden outen sich als nette, pflegeleichte Zeitgenossen und legen zu allem Überfluss auch noch eine astreine Rock´n´Roll-Show hin. Arschtight und super-professionell das ganze. Wir haben noch leichte Anlaufschwierigkeiten, aber Spaß hat es trotzdem gemacht.

22.4. Hamburg - Tattoo-Convention - Markthalle
Nach sage und schreibe zwei Stunden Schlaf brechen wir um 7 Uhr morgens (!) nach Hamburg auf, da das Equipment schon um 10 Uhr in der Markthalle aufgebaut werden muß. Solche Uhrzeiten sind definitiv nicht Rock´n´Roll! Die BONES sind übrigens schon nachts nach Hamburg vorgefahren und haben ein paar Stunden im Minibus vor der Halle gepennt. Wir relaxen noch ein paar Stündchen, denn Showtime ist für uns erst um 20 Uhr. Die BONES habe ich an diesem Tag leider verpennt, die Show soll aber sehr gut gewesen sein. Bei uns läuft´s heute eher wieder durchwachsen, den Anwesenden hat´s aber wohl gefallen. Nach der Show verziehen wir uns recht zügig, da alle noch ziemlich platt vom Vortag sind.

23.4. Hamburg
Am zweiten Tag spielen wir schon um 14 Uhr (es spielen je drei Bands, die Reihenfolge wechselt täglich), sind immer noch nicht ganz ausgeschlafen, die Show läuft aber schon ganz gut mittlerweile. Da die Gigs ja im Rahmen der Tattoo-Convention stattfinden, hat man aber viel Durchlaufpublikum und es kommt nicht so recht Stimmung auf. Das ist besonders für die BONES schade, die auch heute wieder eine tierische Show hinlegen. Am Schluß covern sie noch SOCIAL D.´s "Sick Boy", bei dem unter anderem auch Convention-Veranstalter Frank auf die Bühne stürmt und die Band lautstark unterstützt. Nachts trifft sich die ganze Blase dann auf dem Kiez, um endlich mal richtig abzufeiern. Wir besaufen uns nach allen Regeln der Kunst im Beat Club und sind irgendwann früh morgens wieder bei Sascha und Ulrike, die uns freundlicherweise in ihrem trauten Heim aufgenommen haben. Nochmals vielen Dank an die beiden!

24.4. Hamburg
Letzter Tag in der Hansestadt. Wir sind alle ganz schön im Arsch mittlerweile, die BONES spielen als erstes, wir gleich im Anschluß. Die Show läuft aber trotz des Hangovers richtig gut. Vielleicht ist es ja besser zu spielen, wenn einem alles scheißegal ist und man einfach nur überleben will. Zum Finale stürmen die BONES die Bühne und wir covern gemeinsam "Ring of Fire".

25.4. Marl - Cafe Exil
Zum ersten Mal seit Tourstart habe ich richtig geschlafen und fühle mich wieder annähernd menschlich. Das Café Exil ist ein kleiner Laden, irgendwie ´ne Mischung aus Irish Pub und Heavy Metal-Biker-Kneipe. Es tauchen ca. 20 Nasen auf und die Shows sind ganz ordentlich. Ansonsten keine besonderen Vorkommnisse an diesem Tag.

26.4. Düsseldorf - AK 47
Im AK hatten wir ja letztes Jahr schon mit den GENERATORS gespielt und eigentlich mag ich den Laden auch, aber heute ist irgendwie der Wurm drin. Allerdings ist unser Auftritt auch nicht gerade der Brüller, so dass die Stimmung doch sehr zu wünschen übrig lässt. Die meisten Leute sitzen jedenfalls draussen und trinken Bier. Waren wir an diesem Tag gar zu nüchtern? Bei den Schweden sieht die Sache dann schon anders aus. Die Meute hat Spaß, die Band auch. Schleierhaft ist mir allerdings, warum bei 50 Anwesenden ca. 20 Leute umsonst in den Club kommen. Nicht gerade fair den Bands gegenüber.

27.4. Köln - Sonic Ballroom
Nach drei Stunden im Stau kommen wir um halb neun in Köln an (Showtime sollte um acht sein). Egal, schnell die Brocken aufgebaut und ab geht´s! Cooler Laden, klein aber very much Rock´n´Roll. Beide Bands spielen ´ne gute Show vor ca. 20 Leutchen, was aber egal ist, denn die Stimmung ist trotzdem amtlich.

28.4. Bielefeld - Falkendom
Der Falkendom ist wirklich cool. Gute Bühne, ordentliche Anlage, top organisiert. Zum ersten mal gibt´s einen Backstage-Raum, wo wir uns mal so richtig wie Rockstars fühlen dürfen. TV, Essen und Getränke (sogar Jägermeister) in rauhen Mengen, Rockerherz, was willst du mehr? Obwohl es erst etwas leer ist, tauchen im Laufe des Abends doch noch über hundert Leute auf, die aber natürlich hauptsächlich wegen den ZEROS, die heute den Headliner machen, gekommen sind. Die Jungs rocken auch richtig amtlich ab, obwohl Bielefeld ja doch nicht so wirklich Rock´n´Roll ist. Nach der Show ist kollektives Besäufnis mit Bier, Jägermeister und Sekt angesagt, denn morgen ist ja Day Off.

30.5. Dortmund - Kanal
Den gestrigen Day Off nutzten wir für ein kleines Barbeque bei Labelchef André. Dass die ganze Angelegenheit natürlich wieder ins unmenschliche ausuferte, brauche ich ja fast nicht mehr erwähnen. Besonders die Schweden waren am Ende stramm wie die Ochsen. Der Gig im Kanal war dann allerdings echt der Hammer. Die Hütte gerammelt voll, super Stimmung, aber auch Temperaturen wie in einer gottverdammten Sauna. Im Freudentaumel stürmen wir bei "Ring of Fire" wieder die Bühne und geben zusammen mit den BONES Gas. Partytechnisch sind wir heute eindeutig vorne, kein Wunder, der Kanal ist ja sowas wie unser zweites Zuhause, wo wir regelmäßig Freitags nach der Probe abstürzen. Die Schweden schwächeln jedenfalls und verziehen sich recht zeitig.

05.5 Berlin - Wild At Heart
Zu viel Rock´n´Roll haut die stärksten Elche um. Das kriegen auch die BONES zu spüren und so treten sie gebeutelt von diversen Magen-Darm-Infekten, bzw. heiseren Hälsen noch vor der Show in Berlin die Heimreise an. Unser Leadgitarrist verabschiedet sich auch, da er die Schnauze vom Rock´n´Roll voll hat. Tolle Wurst. Kurzfristig springt Jens von SLUP ein und so geht´s also ab nach Berlin. Das Wild At Heart ist geil, das wissen wir alle, und so steht einem runden Abend nichts mehr im Wege. Wir spielen zusammen mit den CHAINSAW HOLLIES und einer weiteren Band, deren Namen ich leider vergessen habe (was mir ziemlich unangenehm ist, da die Jungs fast die komplette Anlage gestellt haben). Sorry Leute! Der Gig ist ziemlich kultig, da zur gleichen Zeit das Holidays In The Sun-Festival stattfindet und sich zu später Stunde diverse Mucker von so unwichtigen Bands wie den UK SUBS oder AGELIC UPSTARTS im Publikum befinden und uns abfeiern. Mein Gott, tut so was gut. Dementsprechend gut gelaunt beschliessen wir den Abend bei einigen Bierchen (und ihr könnt euch denken, wie das wieder endete). Jedenfalls war es schon hell, als wir das Wild At Heart verliessen. See you all next time!