Peter Hook

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The Joy Division

Nach dem Auftritt von PETER HOOK & THE LIGHT auf dem Rebellion Festival 2016, mit „Love will tear us apart“ als großem Finale, war ich berührt von Musik wie schon lange nicht mehr in meinem Leben. Es war mit Sicherheit eines der beeindruckendsten Konzerte, die ich je erlebt hat. Warum? Weil JOY DIVISION eine meiner ewigen Lieblingsbands sind, und es ausgeschlossen war (und ist), diese jemals live zu erleben. Peter Hook, einst Bassist der Band aus Manchester und danach bei NEW ORDER, hat seit seiner Trennung von NEW ORDER mit PETER HOOK & THE LIGHT ein Projekt ins Leben gerufen, mit dem er als Sänger und Gitarrist die Musik von JOY DIVISION und NEW ORDER (in diesem Fall das klassische Werk) zu neuem Leben erweckt. Das hätte furchtbar schief gehen können, und man kann darüber diskutieren, ob das irgendwer braucht oder ob es (un)angemessen ist, doch das ist alles graue Theorie, denn dieses Konzert in Blackpool war emotional und musikalisch ein Erlebnis. Umso größer meine Freude, „Hookie“ ein halbes Jahr später telefonisch interviewen zu können.

Peter, warst du dir all die Jahre nach dem Ende von JOY DIVISION bewusst darüber, wieviel die Band einer ganzen Menge Menschen bedeutet?

Solange du selbst in so einer Band spielst, merkst du von dieser „Magie“ nichts, du bist viel zu nah dran. Ich wusste immer, dass JOY DIVISION eine fantastische Band waren, und ich liebte die Musik, immer. Ich bin heute so erstaunt wie alle anderen auch, wie sehr die Beliebtheit über die Jahre gewachsen ist. Und das bei einer Band, die in professioneller Hinsicht gerade mal sechs Monate existierte. Es ist unglaublich und ich bin sehr stolz darauf. Ich liebe die Musik, und JOY DIVISION waren eine wirklich einzigartige Band, zu der jedes Mitglied einen ganz speziellen Beitrag leistete. So ausgewogen ist das bei nur wenigen Bands.

Ausgewogen auch in zwischenmenschlicher Hinsicht? Nach dem Lesen deines Buchs habe ich da einen anderen Eindruck ...

Das einzige Problem bei JOY DIVISION war Ians Krankheit. Für alle von uns war die Erfahrung, in einer Band zu sein, noch so neu, dass wir uns nicht über Verteilung von Einnahmen oder so was stritten, oder über das Touren und all so was. Alles war neu und machte Spaß.

Mit Ians Selbstmord war die Band im Mai 1980 Geschichte, es ging dann unter dem Namen NEW ORDER weiter, wo deine Beteiligung 2007 endet. Wie kamst du auf die Idee, JOY DIVISION in Form von PETER HOOK & THE LIGHT aufleben zu lassen?

Als ich noch bei NEW ORDER war, war es mir völlig unwichtig, mich weiter um JOY DIVISION zu kümmern. Mit NEW ORDER lief ja alles, wir konzentrierten uns damals auf die neue Band und machten sie kommerziell erfolgreicher als JOY DIVISION je waren. Als sich NEW ORDER dann aber 2007 trennten und ich mir mal alles von außen betrachtete, fand ich es sehr seltsam, dass wir nie ein JOY DIVISION-Jubiläum gefeiert hatten – nicht zum 5. Jahrestag, nicht zum 25. Und als dann der 30. Jahrestag anstand, sagte ich mir „Fuck this, I’m gonna celebrate it!“ Mir fiel auf, dass die allermeisten Menschen die Band ja nur von den LPs kennen, sie aber nie live erlebt haben. Dabei waren JOY DIVISION live wirklich ganz anders als auf den Platten. Bobby Gillespie von PRIMAL SCREAM brachte mich dann darauf, das „Unknown Pleasures“-Album zu spielen, um uns selbst die Ehre zu erweisen, aber auch den Beitrag unseres Produzenten Martin Hannett zu würdigen. Mit meiner Band klingen wir also nicht wie JOY DIVISION live, sondern wie die JOY DIVISION-Platten. Ich genieße das wirklich, es ist eine fantastische Erfahrung, die mich rund um die Welt gebracht hat. Wir haben dadurch eine ganz neue Generation von JOY DIVISION-Fans geschaffen. Und die einzigen drei Menschen auf der Welt, die das nicht mögen, scheinen Bernard Sumner, Stephen Morris und Debbie Curtis zu sein. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, was für ein Problem Bernard und Stephen mit THE LIGHT haben, denn sie spielen ja auch JOY DIVISION-Songs im NEW ORDER-Set – aber wenn ich das mache, dann hassen sie es. Oh, fuck off!

So schön es ist, eine verehrte Band noch einmal oder erstmals live zu erleben, angesichts von Reunions alter Bands oder einer Band wie deiner wird auch immer vor dem „süßen Gift der Nostalgie“ gewarnt. Deine Meinung dazu?

Ich kann das nur so kommentieren: Als ich damals hörte, dass John Cale das VELVET UNDERGROUND-Album „Loaded“ komplett live spielen würde, rannte ich los und kaufte mir ein Ticket. Mit THE LIGHT wende ich mich an Typen wie mich, so einfach ist das. Die Einzigen, die darüber entscheiden, ob ich eine gute Idee hatte oder nicht, sind die Besucher der Konzerte. Ich bin gerade auf dem Weg zu einem Konzert, wir spielen heute in Colchester, und die Show ist ausverkauft. Ich glaube also nicht, dass ich mich heute Abend auf der Bühne zu meinem Sohn, der in der Band Bass spielt, umdrehen und zu ihm sagen werde „Was hatte ich doch da für eine Scheiß-Idee!“. Nein, man muss davon ausgehen, dass es eine gute Idee war! Nun ist es aber ja so, dass man als Musiker normalerweise gut daran tut, bei Konzerten auf eine ausgewogene Mischung aus alten und neuen Stücken zu achten, doch ich habe keine Band im Moment, mache nur Gastauftritte auf den Platten anderer. Für mich ist das deshalb okay – ich spiele mit THE LIGHT die alten Sachen und mache als Gast bei anderen Neues. Außerdem hatte ich die Musik von JOY DIVISION dreißig Jahre ignoriert – und darf mir jetzt trotzdem anhören, ich wolle ja nur abkassieren! Ich behaupte, ich bin wohl der schlechteste „Abkassierer“ der Welt, wenn ich dreißig Jahre gebraucht habe, um auf diese Idee zu kommen.

Wie schafft ihr es denn, den typischen JOY DIVISION-Sound so exakt und richtig nachzuspielen? Nichts ist leichter, als einen Song schlecht nachzuspielen, weil man es nicht schafft, die „Seele“ eines Songs zu erfassen. Ihr dagegen bekommt das perfekt hin.

Du schmeichelst mir. Das Geheimnis sind die Menschen, die das spielen und die „Chemie“ zwischen denen. Bei THE LIGHT spielen im Grunde die gleichen Leute wie bei MONACO, jener Band, die ich 1993 gegründet hatte und die seitdem immer wieder mal aktiv war. Uns verbindet also seit langem etwas. Und der Bassist bei THE LIGHT ist mein Sohn Jack, der sehr ähnlich spielt wie ich. Die JOY DIVISION-Songs zu spielen fällt uns tatsächlich ziemlich leicht. Und das Gute daran, dass ich das einzige Originalmitglied bin in dieser, wenn du so willst, Tribute-Band, ist, dass ich alles exakt so gestalten kann, wie ich will. Und so entspricht das, was wir machen, 100% meinem Geschmack. Wären Bernard und Stephen dabei, klänge das ganz anders und ich könnte nichts tun, um sie daran zu hindern. So aber habe ich die Kontrolle und kann in meinen Erinnerungen an die Band schwelgen. Wenn du mal hörst, wie das klingt, wenn NEW ORDER heute am Ende ihres Sets was von JOY DIVISION spielen, dann klingt das für mich nicht „richtig“.

Warum?

Nun, darauf kann ich nur ganz direkt antworten: Wegen Bernards Geschmack. So will er eben, dass JOY DIVISION klingen. Schätzungsweise ist dir aber aufgefallen, dass sich unsere Geschmäcker schon zum Ende von NEW ORDER hin in ganz unterschiedliche Richtungen entwickelt hatten. Wenn die also was von JOY DIVISION spielen, klingt das für mich überhaupt nicht wie JOY DIVISION. Wenn wir spielen, klingt es wie die Platte. Ich habe das Glück, dass mein Gesang die gleiche Stimmlage hat wie Ian. So schaffe ich es, seine Emotionen so gut rüberzubringen, wie es meine Fähigkeiten gestatten. Es ist ein großes Vergnügen, diese Lieder zu spielen, ich habe viel Spaß dabei. Und dieser Spaß, den hört man unseren Auftritten an, das überträgt sich aufs Publikum. Wir sind mit Leidenschaft dabei, mit Enthusiasmus, wir glauben an das, was wir da tun.

Ist THE LIGHT also auch eine späte Wiedergutmachung für dich?

Absolut! Wir wurden damals ja grausam unserer Band beraubt, unserer Musik, unseres Freundes, eines wundervollen Musikers – Ian Curtis. Es war schrecklich, einfach nur schrecklich, was wir alle damals durchmachen mussten. Umso härter war es dann auch für mich, als mir dann 2011 auch NEW ORDER genommen wurde.

Damals beschloss die Band nach einer Auszeit einfach, ohne dich weiterzumachen.

Ja. Die anderen übernahmen einfach die Band und schlossen mich aus, weshalb ich mich bis zum heutigen Tag vor Gericht mit denen herumstreite. Das ist auch der Grund, weshalb ich mit THE LIGHT auch NEW ORDER-Sets spiele, einfach um mir die Musik zurückzuholen. Was den Rechtsstreit betrifft, so ist da noch gar nichts entschieden, der Prozess steht noch an. Die denken immer noch, es wäre in Ordnung, jemandem 31 Jahre Arbeit einfach wegzunehmen und dessen Anteil von 25% auf 1% zu reduzieren. Ich sehe das logischerweise etwas anders.

Du bist seit über drei Jahrzehnten im Musikgeschäft, bist selbst Uni-Dozent für Musikwirtschaft – da ist man doch sicher überrascht, wenn einem selbst so etwas geschieht wie dieser Disput. Es ist ja irgendwie ein „Klassiker“ des Musikgeschäfts.

Mann, das Ganze ist so gruselig ... Die ganze Sache läuft mittlerweile seit sechs Jahren, und alles bewegt sich sehr langsam und ist sehr teuer. Als Andy Rourke von den SMITHS mal zu mir sagte, die gerichtliche Auseinandersetzung in Sachen SMITHS sei das Schlimmste in seinem Leben gewesen, was er je habe durchmachen müssen, dachte ich noch, dass er dramatisiert. Jetzt, wo ich selbst in so was drinstecke, weiß ich, dass er recht hatte. Das Ganze ist sogar noch schlimmer als meine drei Scheidungen. Der einzige positive Aspekt ist, dass es bis zu meinem 55. Lebensjahr gedauert hat, bis ich in so was verwickelt wurde. Es ist herzzerreißend und zieht das Vermächtnis und das Image beider Bands in den Schmutz. Es ist eine wirklich ungehörige Streitigkeit, bei der keiner gut aussieht, sondern nur kindisch. Aber andererseits muss man doch dafür geradestehen, woran man glaubt! Da arbeitest du mit deinen Freunden 31 Jahre lang daran, aus dem Nichts etwas zu schaffen, was ein internationaler Erfolg wurde, und dann kommen die anderen Bandmitglieder an, entscheiden, dass sie dich nicht mehr leiden können und nehmen dir alles weg. Wer soll in so einer Situation mit „Ach, das ist schon okay“ reagieren?

Deine beiden Bücher „Unknown Pleasures: Inside Joy Division.“ von 2012 und „Substance: Inside New Order.“ von 2016 sind sehr unterhaltsam. Und ich muss sagen, gerade ersteres hat mein Bild von JOY DIVISION verändert, speziell deine Beschreibung der Band als ganz schön roughe Punks – das Klischee sieht in euch ja eher stille, vergeistigte Post-Punk-Heroen.

Hahahaha, wir waren voller Leben! Es gab da diesen Kontrast zwischen unserem Auftreten und wie ernst es uns mit unserer Musik war. Wir haben uns ausgetobt, und unsere Manager Rob Gretton sowie Tony Wilson von Factory Records hatten ihren Spaß daran, wenn wir das „Spiel“ nicht mitspielten. Wir waren nur ein paar Teenager, als wir anfingen. Das Großartige daran, in einer Band zu sein, ist, dass du dich total kindisch aufführen kannst, auch dein ganzes Erwachsenenleben hindurch noch, du kannst dich dem einfach hingeben. Gesund ist das freilich nicht ... und man wird von seiner Umgebung in all dem auch noch unterstützt, man würde fast noch mit Mord davonkommen. Nach JOY DIVISION haben wir es mit NEW ORDER in jeder Hinsicht noch wilder getrieben. Und weil wir nicht mit der Presse redeten, wurden wir ja zu so einem Mysterium und das Ganze wurde zu unserem Image. Wir waren nur ein paar Jungs, die ihren Spaß hatten, in gewisser Hinsicht also ganz normal – mit dem Unterschied, dass es uns mit unserer Musik sehr ernst war.

Interessant finde ich nach der Lektüre auch, wie nah sich Bands wie BUZZCOCKS, SLAUGHTER & THE DOGS und JOY DIVISION schon alleine räumlich waren. Aus heutiger Sicht liegen Welten zwischen denen.

Ja, mit SLAUGHTER & THE DOGS teilten wir uns mal den Proberaum. Was nun die Unterschiede betrifft, so finde ich, dass die Musik von SLAUGHTER & THE DOGS viel mehr als unsere in eine bestimmte Zeit gehört, wohingegen die Musik von JOY DIVISION fast schon ... jenseitig ist. Und zeitlos, weshalb sie bis heute so viele Menschen anspricht, Generation um Generation. Darüber bin ich überglücklich. Als wir mit THE LIGHT anfingen, dachte ich, das Publikum würde aus lauter fetten, alten Typen bestehen, wie ich einer bin. Stattdessen ist es eher jung, sogar 14-, 15-Jährige sind darunter, Eltern bringen ihre Kinder mit, und die Begeisterung, die man uns entgegenbringt, ist ein Kompliment für alle Mitglieder von JOY DIVISION – als Songwriter. Wir haben wirklich viel erreicht, wir haben eine Spur in der Musikgeschichte hinterlassen – und das nicht nur einmal, sondern zweimal, wir wiederholten das mit NEW ORDER. Wir waren sehr talentiert und hatten sehr viel Glück.

Bis heute gibt es eine aktive Szene mit Bands, die scheinbar alle versuchen, möglichst genau wie JOY DIVISION zu klingen. Verfolgst du solche Aktivitäten?

Ja, ich höre mir sehr viel an. Manche gefallen mir, wie SAVAGES, und erst neulich fiel mir eine sehr gute englische Band auf, die wie JOY DIVISION klingt, und eine aus Italien fiel mir auch positiv auf. In all den Jahren wäre ich aber weder in Sachen JOY DIVISION noch bei NEW ORDER auf die Idee gekommen, jemanden zu verklagen, weil er bei uns abkupfert. Ich finde, das muss man uns hoch anrechnen, hahaha. All der Ärger, den wir heute haben, spielt sich nur unter uns Bandmitgliedern ab. Dagegen war die Episode, als NEW ORDER von John Denver verklagt wurden, einfach nur ... seltsam. Wenn also heute Bands wie JOY DIVISION zu klingen versuchen, dann genieße ich das. Beschäftigen tut mich ganz anderes, etwa dass John Lever, der Drummer der CHAMELEONS, Mitte März gestorben ist. Die CHAMELEONS waren eine wirklich großartige Band im Stile von JOY DIVISION. Ihr erstes Album „Script Of The Bridge“ klingt mehr wie JOY DIVISION als alles andere, was ich je gehört habe. Ein wirklich erstaunliches, sehr gutes Album.

Hast du als einstiges Bandmitglied denn irgendein Mitspracherecht, was Neuauflagen von JOY DIVISION-Platten anbelangt?

Nein, von all dem hat man mich ausgeschlossen seit dem Split von NEW ORDER 2007. An der Situation scheint sich auch erst mal nichts zu ändern, und es zerreißt mir das Herz.

Immerhin konnte dich keiner daran hindern, aktuell eine Serie von vier Live-Alben zu veröffentlichen, zwei JOY DIVISION-Live-Sets und zwei von NEW ORDER.

Steve Beatty von Plastic Head, der Firma hinter Westworld Recordings, ist ein Fan und war schon bei vielen unserer Konzerte. Er fragte mich, ob ich nicht ein Livetape hätte – und wir haben unzählige. Er sagte, so was müsse man veröffentlichen, die Leute wollten das hören, und so suchten wir wirklich gute Aufnahmen heraus. Und klar, er bot mir auch Geld an, und mit einem Blick auf die Rechnungen meiner Anwälte nahm ich das gerne an. Genau genommen hatte ich keine andere Wahl.

Wenn es um die Geschichte von JOY DIVISION geht, kann man dein Buch lesen – und viele kennen den Film „Control“. Wie stimmig, wie akkurat ist der?

„Control“ ist ein fantastischer Film, Anton Corbijn hat einen großartigen Job gemacht. Er drillte die Darsteller darauf, sich genau wie wir damals zu verhalten. Die Bilder stimmen, der „Flavour“, die Seele der Band wurde exakt erfasst. Es ist erschreckend, wie akkurat er alles getroffen hat. Ich würde sagen der Film stimmt zu 95 % – und das ist viel im Vergleich mit „24 Hour Party People“, da sind es nur 40 %.

Mit THE LIGHT spielt ihr überall um Deutschland herum, aber nicht hier. Wie kommt das?

Wir kriegen keine Tour! Keiner will uns buchen! Das ist so seltsam, wo JOY DIVISION doch so groß sind bei euch. Überall können wir spielen, nur bei euch nicht – und in Japan. Japan hat nun endlich geklappt, jetzt müssen wir nur noch Deutschland knacken.

Du bist 61 – was sind deine Pläne?

Mein Plan ist, erst mal zu überleben, hahaha. Ich habe gerade echt Spaß mit der Band und will so lange weitermachen, wie es geht. Das einzige, was meine Lebensqualität trübt, sind meine ehemaligen Bandkollegen, und das ist echt schockierend. Die versuchen, mir das Leben schwer zu machen, aber glaub mir, die werden keinen Erfolg haben. Die werden mich nicht los. Wir sollten uns eigentlich nur mal zusammensetzen und reden und alles klären. Was sie verweigern. Was bleibt mir da anderes übrig, als das über die Anwälte zu machen?

 


Peter Hook wurde 1956 in Broughton geboren, einem Vorort von Manchester. 1976 gründete er als Bassist zusammen mit seinem Schulfreund Bernard Sumner (Gitarre, Keyboard), Stephen Morris (Drums) und Ian Curtis (Gesang) WARSAW, aus denen bald JOY DIVISION wurden. Nachdem Curtis im Mai 1980 Selbstmord begangen hatte, machten Hook, Sumner und Morris unter dem Namen NEW ORDER weiter – bis 1993, als sich die Band erstmals auflöste. 1998 kam es zur Reunion, 2007 zur erneuten Auflösung, nachdem Hook in einem Interview erzählt hatte, er und Sumner würden nicht mehr zusammenarbeiten. 2011 der Eklat: NEW ORDER verkünden, dass sie weitermachen – und Hook ist nicht dabei. Die Folge ist eine öffentliche Schlammschlacht der Beteiligten und bis heute anhaltende rechtliche Auseinandersetzungen. Schon 2010 hatte Hook mit seiner Band THE LIGHT aus Anlass des 30. Todestages von Ian Curtis das JOY DIVISION-Album „Unknown Pleasures“ in Gänze live gespielt, und seitdem wurde das Set von THE LIGHT um das komplette „Closer“-Album sowie die beiden ersten NEW ORDER-Alben „Movement“ und „Power, Corruption & Lies“ erweitert.

Hook war immer Teil des „inner circle“ um Factory Records und Co-Besitzer des legendären The Haçienda-Clubs in Manchester, war parallel zu NEW ORDER und in deren Auszeiten an zig Bands beteiligt, unter anderem MONACO. 2010 eröffnete er mit dem „FAC 251 – The Factory“ in Manchester erneut einen Club, 2012 wurde er Dozent an der University of Central Lancashire und unterrichtete „Music Industry Management and Promotion“. Hook hat zwei Töchter und einen Sohn, Jack, der ebenfalls Musiker ist und unter anderem mit ihm bei THE LIGHT spielt. Mit „The Hacienda: How Not to Run A Club.“ (2010), „Unknown Pleasures: Inside Joy Division.“ (2012) und „Substance: Inside New Order.“ veröffentlichte Hook auch drei (autobiografische) Bücher.