TRIAL BY FIRE

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TRIAL BY FIRE aus Washington DC dürften wohl dieses Jahr zu einer der Bands gehören, die sich einen guten Namen gemacht haben. Ein schönes Album gemacht, „Ringing In The Dawn„, und schließlich in Europa auf Tour gewesen, wo der sympathische Vierer durch die energische Mischung aus Punkrock und melodischem Hardcore mehr als einmal zu überzeugen wußte.

„Ja, ‚Ringing In The Dawn’, unser Debüt, ist seit März draußen„, eröffnet ein gut gelaunter Jason Yawn das Gespräch, seines Zeichens Sänger und Gitarrist bei der Band, die dieses Jahr wohl eine der Überraschungen im Punkrock/Hardcore-Sektor darstellt: TRIAL BY FIRE. Im gleichen Atemzug fährt der Washingtoner fort: „Wir sind sehr stolz, dieses Album rausgebracht zu haben. Uns gefällt es sehr gut, und bis jetzt haben wir wirklich tolle Reaktionen von den Kids erhalten.„ Was angesichts der zündenden Punkrock/Hardcore-Mischung auf dem Debüt nicht weiter verwunderlich ist. In Richtung STRIKE ANYWHERE oder DAG NASTY drückt das Quartett in elf Stücken energische Frustration aus, was in dieser Form zuletzt bei STRIKE ANYWHERE gelang.

„Das Album entstand nach und nach„, erzählt Jason. „Mal habe ich ein Riff in meinem Zimmer gespielt, es den anderen vorgespielt und dann haben wir alle zusammen das Stück ausgearbeitet – einige habe ich aber auch alleine geschrieben. Aber die Stücke, die ich am liebsten auf der Platte mag, sind die, die wir zusammen geschrieben haben: ‚Process’ und ‚Friendly Fire’. Ich hoffe, dass alle TRIAL BY FIRE-Stücke in diese Richtung gehen werden und wir weiter als Familie zusammenwachsen, als Band, als Label als Freunde.„

Womit das nächste Thema die Runde macht: Jade Tree, ein Label, das sich besonders in letzter Zeit durch eine stilistische Vielfalt hervortut, wie es, ohne Unterlabel, nur bei wenigen der Fall ist und sich dabei häufiger die Zuweisung „Emo-Label„ eingehandelt hat. „Ja, ich weiß, dass Jade Tree öfter als ‚Emo-Label’ abgetan wurde„, stimmt Jason zu. „Aber für mich gibt es da eine wesentlich längere Geschichte hinsichtlich Jade Tree. Tim und Darren, die beide Jade Tree machen, kommen aus Washington DC, wo wir auch her kommen und die beiden, sowie das Label waren schon immer ein aktiver Bestandteil der lokalen Szene. Und wenn du die ersten Singles von Jade Tree nimmst, DAMNATION AD, LIFETIME oder TURNING POINT, erübrigt sich die ‚Emo-Label’-Diskussion von alleine. Vielleicht sind es die rockigeren Sachen, die sich besser verkaufen, aber was soll’s. Jade Tree hat großartige Bands, die eine Menge Einfluss hatten, auch auf TRIAL BY FIRE. Ich liebe z.B. die schon genannten Bands, aber auch MILEMARKER, DENALI oder GIRLS VS. BOYS. Jade Tree und die Bands sind wie eine große Familie, und es ist toll, ein Teil davon zu sein. Tim und Darren haben vielen Bands die Möglichkeit gegeben gehört zu werden, so auch uns.„

Dass TRIAL BY FIRE gute Kritiken eingefahren haben, hat mittlerweile die Runde gemacht und auch, dass sich das Quartett nicht lumpen lässt auf Liveshows ordentlich Gas zu geben. Dass TRIAL BY FIRE aber nicht die einzige Band ist, in der sich die Vier betätigen vielleicht nicht. „Kevin spielt noch bei MAJORITY RULE„, erklärt Jason, „die mit DARKEST HOUR hier auf Tour waren und ich war in einer Band namens TURBINE, als ich in der Highschool war. TURBINE haben eine Split mit MAJORITY RULE gemacht, wo zu der Zeit auch noch Eric von STRIKE ANYWHERE Schlagzeug spielte. Als TURBINE sich dann auflösten und ich TRIAL BY FIRE zusammen trommelte, wollte ich unbedingt Kevin am Bass, weil er ein guter Freund und ein super Gitarrist ist. Ich wollte dann noch einen zweiten Gitarristen. Ich kannte Colin, der auch bei FOR THE LIVING spielt und er übernahm den Posten und brachte Mike, unserer Schlagzeuger noch mit ein.„

Ähnlich, wie ihre Labelkollegen STRIKE ANYWHERE sind TRIAL BY FIRE eine Band, die in ihren Texten etwas zu sagen hat, aber einem nicht auf Teufel komm raus ihre Meinung aufdrücken will. Vielmehr scheint es sich auf „Ringing In The Dawn„ um eine persönliche Verarbeitung verschiedener Themen zu handeln. „So ist es„, bestätigt Jason, „in ‚Threat To The Slave Trade’ z.B. geht um die alltäglichen Jobs, die viele machen müssen, für ein beschissenes Gehalt. Und am Ende wirst du nur als Produkt in der Gesellschaft gesehen, in welcher man gefangen ist, ohne die Möglichkeit zu haben, persönliche Träume wahr zu machen. Generell möchte ich in einem Text ein Problem darstellen, die Lösung aber dem Hörer überlassen. Wenn du anfängst Lösungen anzubieten, wirst du zum Prediger, und das will ich nicht. Ich will Diskussionen anregen, das ist meiner Meinung nach wichtig, da sich durch Diskussionen Gedanken verbreiten. Wenn jeder sich ein Stück Eigeninterpretation aus den Texten holt, dann bin ich glücklich.„