ARBOR LABOR UNION

I Hear You

Auch wenn Sub Pop vielleicht nicht mehr das Label ist, das es mal in den Achtzigern war, hat man immer noch nicht den Riecher für spannende neue Bands verloren, wie auch im Fall des Debüts „I Hear You“ von ARBOR LABOR UNION aus Georgia.

Allerdings hatten ARBOR LABOR UNION bereits als PINECONES sehr ähnliche Musik gemacht und für das Album auf Sub Pop eigentlich nur den Namen gewechselt. Amüsant wird es, wenn man mal aktuelle Reviews auf vermeintliche Vorbilder abklopft und eine recht lange Liste mit Bands bekommt, darunter QUEENS OF THE STONE AGE, THE HOLD STEADY, THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES, THE STOOGES, BLUE CHEER, THE FALL, Neil Young und CRAZY HORSE, PEARL JAM oder SONIC YOUTH.

Ja, verdammt, gibt es eigentlich überhaupt noch eigeständige originelle Bands da draußen? Und was soll man aus diesem Band-Spektrum überhaupt genau herauslesen können? Persönlich vermisse ich als Bezugspunkte vor allem eine Band wie ELEVENTH DREAM DAY (siehe auch Neil Young, was den ruppigen Gitarrensound angeht) und ARBOURETUM, mit ihrem monotonen trippigen Folkrock.

Denn ARBOR LABOR UNION spielen sehr geradlinigen urwüchsigen amerikanischen Rock, roh und möglichst laut, und verzichten dabei auf modische Mätzchen ebenso wie auf songwriterische Finessen.

Und diese unverstellte Unmittelbarkeit beschert „I Hear You“, zumindest bei mir, eine erstaunliche Langzeitwirkung, da diese Beschränkung aufs Nötigste offenbar die Essenz wirklich guter Musik ausmacht – keep it loud and simple!