DE RAMÖNSCHE

... büchse us

Im weiten Feld der RAMONES-Coverbands braucht man dringend ein Alleinstellungsmerkmal, DE RAMÖNSCHE aus Leverkusen haben ihres in ihren kölschen Vocals gefunden. Im Internet kursieren Gerüchte, sie hätten bereits 1976 mit delinquientem Verhalten den Kölner Sitzungskarneval unsicher gemacht.

Kann man glauben, man kann aber auch annehmen, dass hier eine Altherren-Combo, bestehend aus vormaligen QUEST FOR RESCUE-, DAS HOLTZ- und SOCCER-Musikern mit diebischer Freude ihre RAMONES-Obsession auslebt.

„... büchse us“ ist ihr erstes Album, und aufgrund der bornierten RAMONES-Erbengemeinschaft sind hier beinahe keine RAMONES-Originale zu finden. Also werden kurzerhand Kölsch-Klassiker ins Lederjacken-Gewand gekleidet, das allerdings so detailversessen, dass der Unterschied zu „echten“ RAMONES-Songs kaum auffällt.

So wurden allein fünf „Leedsche“ der BLÄCK FÖÖSS bearbeitet, Klassiker wie „Drenk doch eine met“, „Achterbahn“, „Rollbrett“ und „Frankreich“, das klappt mal so la la („Frankreich“ im Arrangement von dem CLASH-Hit „Should I stay or should I go“), mal aber auch bestens („Drachenfels“).

Zeltingers „Müngersdorfer Stadion“ (aka „Rockaway Beach“) darf natürlich nicht fehlen, ebenso wenig ein weiterer Colvin-Cummings-Erdelyi-Hayman-Song, „Einer ist immer der Arsch“, mit dem Text der STRASSENJUNGS.

Das Album ist jedenfalls auf voller Länge ein Genuss, die Jungs verstehen ihr Handwerk meisterlich, nur den Spaß eines RAMÖNSCHE-Gigs fing naturgemäß die 2015er Live-EP besser ein.