PEARS

Green Star

What a time to be alive! Nachdem ich Jahre lang den Gedanken mit mir rumschleppte, ein paar Jahrzehnte zu spät geboren worden zu sein, um die beste Zeit des US-amerikanischen Punkrock mitbekommen zu haben, zerren mich in letzter Zeit vor allem Bands wie NIGHT BIRDS und PEARS zurück in die harte Realität, und ihnen sei dafür sehr gedankt.

Mit „Green Star“ brachten letztere jetzt ihr zweites Album nach dem rauf- und runtergefeiertem Debüt „Go To Prison“ von 2014 raus und machen dabei einiges anders, aber alles richtig. Noch immer ist jeder PEARS-Song eine Wundertüte, in der sich von melodiösen Punk-Hymnen über Highspeed-Hardcore-Parts bis hin zu gegrowlten Metal-Passagen alles finden kann, und das abwechselnd innerhalb von zwei Minuten.

Während diese Mischung bei „Go To Prison“ jedoch noch das musikalische Äquivalent eines LSD-Horrortrips bedeutete, kommt sie in „Green Star“ niedrigschwelliger, aber keineswegs schwächer daher.

Die Hürde des zweiten Albums haben die vier Jungs aus New Orleans mit Leichtigkeit bewältigt und dabei mit Songs wie „Hinged by spine“ oder dem Titeltrack „Green star“ einige der bisher besten Songs ihrer noch jungen Karriere geschrieben.

Einziges Manko: trotz einer Gesamtspielzeit von nur knapp 28 Minuten machen es einem die immerhin 16 Songs ein wenig schwer, bis zum Ende mit voller Konzentration dabeizubleiben. Hoher musikalischer Anspruch hat leider seinen Preis.

Trotzdem: Meilenstein!