PRO-PAIN

The Truth Hurts

Mitte der Neunziger Jahre verschlug es mich auf ein Konzert von PRO-PAIN. Eigentlich war ich nur wegen der Vorgruppe MERAUDER dort. Trotzdem bin ich bis zum Ende geblieben und sollte belohnt werden, denn die Band um Frontsau Gary Meskil erzeugte bei ihrer Show dermaßen Druck, dass (ohne Scheiß!) der Hallenboden bebte, wenn die Double Bass zu rattern begann.

Tags darauf legte ich mir die bis dahin erhältlichen drei Alben der Band, „Foul Taste Of Freedom“, „The Truth Hurts“ und „Contents Under Pressure“, zu und trug damit in der Folgezeit zur musikalischen Sozialisation der Nachbarschaft bei.

Zumindest mit den beiden erstgenannten Platten könnte ich dies nun wieder tun, werden jene doch via Steamhammer/SPV erneut in die Regale der Plattenläden gebracht. Dabei gibt es mal mehr Bonusmaterial („Foul Taste Of Freedom“: doppelseitiges Poster, zwei Bonustracks, neue Linernotes), mal etwas weniger („The Truth Hurts“: doppelseitiges Poster, neue Linernotes) und beide Platten in remasterter Form, verpackt in schicken Digipaks.

Dabei fällt mir erst heute auf, wie unterschiedlich diese beiden Alben doch sind, denn während das Debüt „Foul Taste ...“ einen etwas positiveren Vibe versprüht und mit „Death on the dancefloor“ einen fast schon „tanzbaren“ Hit an Bord hat, zeichnet den Nachfolger „The Truth Hurts“ passend zum Albumtitel eine ungleich härtere, brutalere Atmosphäre aus.

Gerade für damalige „Prä-Metalcore-Verhältnisse“ waren das angepisste Gekeife von Gary Meskil und die brachial riffenden Gitarren schon fast das Maß aller Dinge, wenn es um die Kombination von Hardcore und Metal ging.

So oder so, beide Platten sind Kult und gehören einfach in jedes Plattenregal und diese beiden schicken Versionen stellen ein unbestreitbares Kaufargument dar.