SUMAC

What One Becomes

Was macht eigentlich ... Aaron Turner? Seit dem Ende von ISIS 2010 und der Einstellung des Tagesgeschäfts seines Labels Hydra Head Ende 2012 ist es gefühlt ruhiger geworden um den Mann mit den tausend Bands.

Bei genauerem Hinsehen stellt man aber fest, dass es mit Sige Records längst ein neues, wenn auch weniger prominent wahrgenommenes Label unter seiner Obhut gibt, und er selbst veröffentlicht dort mit MAMIFFER, zuletzt erschien dort Anfang April deren neues Album.

Und dann sind da noch SUMAC, die 2015 mit „The Deal“ auf Sige beziehungsweise Profound Lore in Erscheinung traten und fast so was wie ein „Allstar Project“ sind. Turner musiziert hier mit Drummer Nick Yasyshyn (BAPTISTS) und Bassist Brian Cook der einst bei BOTCH und THESE ARMS ARE SNAKES spielte und aktuell bei RUSSIAN CIRCLES ist.

Meine Erwartungen waren groß bei „What One Becomes“, und nun bin ich zwar nicht enttäuscht, aber auch nicht gerade euphorisiert. Das Album ist sperrig, öffnet sich zu keinem Zeitpunkt gegenüber dem Zuhörer, ist das musikalische Äquivalent zu einer unwegsamen, unwirtlichen Felslandschaft nach einem Vulkanausbruch: keine Wege, kein Grün, nur spitze Steine.

Faszinierend zu betrachten beziehungsweise anzuhören, gerade wegen der „Craftmanship“ der Beteiligten, aber der gefühlsmäßige Zugang bleibt verwehrt – bei ISIS war, bei RUSSIAN CIRCLES ist das anders.

Ein komplexes Post-Hardcore/Metal-Konstrukt, über weite Strecken instrumental, bisweilen unterbrochen von unartikuliert wirkenden Growls Turners. Sehr schöne (typo)grafische Gestaltung.