VERDUN

The Eternal Drift’s Canticles

1916, die Hölle von Verdun, Sinnbild der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts – Ohrenzeugen berichteten vom Kanonendonner, den man noch in größter Entfernung vernehmen konnte. Alfred Döblin, damals als Militärarzt zugegen, schrieb von „Explosionen, ewige[m] Dröhnen, Bullern, Pauken“, womit einige Charakteristika der ersten LP von VERDUN genannt sind.

Um noch ein wenig bei diesem Leitgedanken zu bleiben, Doom – durchaus mit Schicksal, Verderben oder Unheil zu übersetzen – passt hier ebenso ins Bild. Schleppend, dröhnend und zersetzend sind die fünf über zehnminütigen Tracks des Fünfers aus Montpellier.

Im Vergleich zum Demo haben sich manche Dinge geändert. Der Sound ist etwas wärmer geworden, die Produktion dynamischer und der Gesang differenzierter. Gerade die Wechselvocals zwischen Screams, Klargesang und gesprochenen Passagen haben ihren besonderen Reiz, zeichnen sie doch ein arg beklemmendes Bild über die schwerfälligen Soundscapes.

Gemischt und gemastert wurde die Platte übrigens von Thomas „TAD“ Doyle. Definitiv hörenswert, gerade für Menschen, die YOB, CONAN oder GRIEF mögen.