DIE BRÜCKE - TRANSIT IN DEN TOD

STAFFEL 3

„Es ist die Komplexität der Themen, aber auch der Handlungsstränge, welche ,Die Brücke‘ zu keiner leichten Kost machen.“ Das schrieb ich zur zweiten Staffel der dänisch-schwedische Produktion, symbolträchtig angesiedelt im Umfeld der Öresundbrücke, die Malmö und Kopenhagen verbindet. Diese lebt stark von der eigenwilligen Persönlichkeit von Ermittlerin Saga Norén (Sofia Helin) und deren oft befremdlich wirkenden Auftreten – diesmal ohne ihren bisherigen Co-Ermittler Martin Rohde. Norén weist das Asperger-Syndrom auf (eine leichte Form des Autismus), fährt einen Porsche 911S von 1977 und wirkt in ihren Handlungen seltsam unemotional, ohne dass dies überinszeniert wirkt, wohingegen die Gewaltdarstellungen auch in der dritten Staffel immer wieder schockierend sind.

Kein Splatter in US-Slasher-Manier erwischt einen hier, sondern ungewollte Einblicke in menschliche Abgründe, die man bisweilen kaum erträgt. In der dritten Staffel geht es um das Oberthema Familie, veränderte Familienbilder, LGBT taucht als Nebenkomplex auf ...

So gut die Story im Detail umgesetzt ist, so komplex ist sie auch – bis zu dem Punkt, dass man verwirrt ist, kaum noch folgen kann, sollte man mal für ein paar Momente unaufmerksam gewesen sein.

Hier würde ich mir etwas mehr Geradlinigkeit und Klarheit wünschen für eine weitere Staffel. Dennoch: Unbedingt sehenswert.