JANIS – LITTLE GIRL BLUE

Wäre Janis Joplin nicht 1943, sondern fünfzehn, zwanzig Jahre später geboren worden, sie wäre vielleicht Punk geworden. Unzufrieden mit dem Leben in der Kleinstadt, als Jugendliche „anders“, gemobbt, entdeckte sie die Musik, den Blues, versuchte der bürgerlichen Enge von Texas in Kalifornien zu entkommen und wurde dort mit Anfang zwanzig zur Ikone der Hippie-Bewegung, setzte sich als Frau in einer Männerwelt durch.

Drogen und Selbstzweifel bestimmten ihr Leben, auch als sie schließlich Erfolg hatte – und eine Überdosis beendete es 1970, mit 27 ... Auch wenn mir Janis Joplin musikalisch, von ein paar wenigen Songs abgesehen, nicht zusagt und unter diesem Aspekt so manche Passage des Films von Amy J.

Berg kein Vergnügen ist, so ist „Janis – Little Girl Blue“ dennoch sehenswert, einfach um zu verstehen, welche Kämpfe Pionierinnen wie sie, die nicht mal eine explizit feministische Agenda hatte, sondern nur ihre Musik machen wollte, ausfechten mussten, damit Frauen in der Rockmusik heute so selbstverständlich kreativ sein können.

Erfreulicherweise wurde der Film in der Originalfassung belassen und nur mit deutschen Untertiteln versehen.