LET’S GO TO HELL

James Burns

Seit 1981 waren die BUTTHOLE SURFERS aktiv, von „sind“ zu sprechen, ist aktuell kaum möglich, sagte Paul Leary im Mai 2016 doch, an Konzerte sei auf absehbare Zeit nicht zu denken, und das letzte Album kam 2001.

Fans hat die Band aber immer noch reichlich, und sich auch heute noch mit dem Werk einer der spannendsten und kreativsten Formationen zu beschäftigen, die Anfang 1981 aus der texanischen Punk-Szene kamen – in diesem Fall aus San Antonio, nicht Austin – macht absolut Sinn angesichts ihrer in den Achtzigern und Neunzigern so wichtigen Rolle für den US-Underground-Rock.

Jello Biafra entdeckte die Band bei einem Konzert in San Francisco, veröffentlichte ihre erste EP 1983 auf Alternative Tentacles, und der Rest ist Geschichte. Eine Geschichte, besser gesagt, und die dokumentiert James Burns in „Let’s Go to Hell – Scattered Memories of the Butthole Surfers“, einem 500-Seiten-Wälzer, der im Eigenverlag erschienen ist, was einerseits den recht hohen Preis erklärt, andererseits das wenig ansprechende Layout.

Aber das stört nicht wirklich, denn für Fans ist dieses Buch alternativlos und Burns als langjähriger Fan und Betreiber des „Butthole Surfers Anal Obsession“-Archivs eine Koryphäe. Auf Basis von Interviews und Mail-Konversationen von Menschen, die mit der Band zu tun hatten, verfasste Burns eine chronologische Geschichte mit vielen Zitaten und einer ganzen Reihe Fotos, die bis ins Detail die Historie der Band nachvollziehen, inklusive des dramatischen Rechtsstreits mit ihrem einstigen Label Touch & Go in den Neunzigern.

Ergänzt wird das Buch durch eine umfassende Diskografie und Listen unveröffentlichter Stücke, live gespielter Coversongs, aller Konzerte und sogar der Aufnahmesessions.