Es ist ja nicht so, dass GG Allin zu Lebzeiten für zu wenige kuriose Geschichten gut war. Unzählige Mythen und Skandale ranken sich um den 1993 in New York verstorbenen Scumpunker und damit ließen sich ja schon diverse Bücher füllen.
Und wenn auch die letzte Geschichte auserzählt ist, muss man sich halt neue ausdenken. So gibt es jetzt in diesem englischsprachigen Taschenbuch fiktive Shortstorys, in denen GG Allin die Hauptrolle spielt.
Underground-Literaten wie Jeff Burk, John Bruni, David C. Hayes oder Joel Kaplan lassen den guten GG dabei so allerlei abstruse Abenteuer erleben, die teilweise so weit hergeholt sind, dass all meine Langmut vonnöten ist, um das Buch nicht gleich beiseite zu legen.
GG Allin als Geheimagent, Zeitreisender, Scheiße-Fresser (okay, dafür war nicht viel Fantasie nötig), Weltraumpilot oder bei einer Orgie mit George und Barbara Bush. Das ist gelegentlich lustig, hin und wieder sogar auch etwas spannend, insgesamt aber echt zu banal.
Da lohnt sich so ziemlich jede Biografie über GG Allin mehr. Dort stehen genügend Anekdoten aus dem real life drin.
© by Ox-Fanzine - Ausgabe #126 Juni/Juli 2016 und Lars "Abel" Gebhardt