PINKWASH

Collective Sigh

PINKWASHs „Collective Sigh“, die Debüt-LP eines Duos aus Philadelphia, durchzieht eine nahezu klinische Kälte, konsequent durchexerziert in zehn brutalen, repetitiv-progigen Post-Hardcore-Songs. Zentrales Motiv der Band, bestehend aus Joey Doubek und Ashley Arnwine, ist der Tod Doubeks Mutter im Jahre 2009 und seine Erfahrung, der alleinige Pfleger seiner an Brustkrebs erkrankten Mutter gewesen zu sein.

Musikalisch erklärt sich die karge Stimmung der Platte durch die ebenso karge Instrumentierung, die meist aus nicht mehr als Drums, Gitarre und verzerrt-verhalltem, hohem Gesang besteht, und mitunter verstörende Momente hervorbringt.

So besteht das vierminütige „Sigh“ über die Hälfte des Songs lediglich aus einer einzigen, immer wieder wiederholten tiefen Note und den Worten „Inhale, Exhale“. Dem Herzstück und letztem Song der Platte „Walk forward with my eyes closed“ fügt die Band durch einen Synthesizer eine schöne atmosphärische Dimension bei, der auch dem subtil melodisch-eingängigen „Gumdrop“ zu eigen ist.

Das erinnert durch das Gitarrenspiel und der damit verbundenen Stimmung mitunter an die ähnlich hypnotische und kathartische „Unanimous Hour“-LP von LUNGFISH, ansonsten standen für „Collective Sigh“ wohl verschiedenste Neunziger- und 2000er-Noise-Bands Pate.

Eine gute Platte, für die man aber wohl selten in der richtigen Stimmung sein dürfte.