PITY SEX

White Hot Moon

„White Hot Moon“ klingt teilweise mehr nach THE PAINS OF BEING PURE AT HEART als deren letztes Album und findet in den Schubladen der Musikpresse dennoch Platz unter E wie „Emo“. Ein Erklärungsversuch: Die Gitarren sind laut und stark verzerrt, im Mix aber zurückgenommen.

Es wird Platz gelassen für schnörkellose Indiepop-Songs mit hübschen Melodien, die in bester Shoegaze-Tradition monoton vorgetragen werden – abwechselnd mit männlichem und weiblichem Gesang, auch das ein Shoegaze-Klischee.

Der Noise, vor dem sie ihre Songs aufbauen, steht nicht im Zentrum, sondern lebt als Kontrast zum Pop. Lärm der Marke YO LA TENGO statt SUNNY DAY REAL ESTATE. Die Opferperspektive des Emo wird hier ambivalenter ausgelegt.

Zeilen wie „I’m your burden, you’re mine to swallow“ kontrastieren die Unschuld, die die Musik ausstrahlt. In der Kombination ergibt das Verletzlichkeit – womit wir wieder bei der Emo-Katalogisierung sind, die dadurch nicht richtiger, wohl aber nachvollziehbarer wird.