CONFORMISTS

Divorce

Eine von Steve Albini abgemischte Platte. Und genauso widerspenstig, wie man es vom Recording-Guru kennt, klingen letztlich auch THE CONFORMISTS auf ihrem neuen, vierten Album. „Divorce“ beinhaltet eigenständigen Noiserock.

Repetitiv bollern Schlagzeug und Gitarre nebeneinander her. Melodien Fehlanzeige – fein ziseliert gibt es seltsame verquere Rhythmusstrukturen aus Gitarre, Bass und Schlagzeug, die sich fortwährend vorantastend immer wieder ein neues Pattern suchen, an dem sie sich wie eine gesprungene Platte festhaken, um irgendwann das Songende zu finden.

In „Meow“ nimmt man sich auch die Zeit, den Song minutenlang mit Feedback ausklingen zu lassen. In Verbindung mit dem durchaus variablen Gesang sorgt dies für ein angenehmes Unbehagen. In „Polis live invalid“ denkt man mittendrin, man würde Ian MacKaye hören.

Ansonsten gibt es alles von Singsang bis zu wildem Geschrei wie im abschließenden „Hail spraytan“. Insgesamt ist „Divorce“ damit herausfordernd und herrlich unbequem wie eine Steuererklärung.

Und die macht ja auch manchen Menschen Spaß.