L’ARBRE BIZARRE

Bokeh

Dieser Sound ist eher für eine Herbst-Ausgabe vom Ox geeignet. Düsterer Post-Punk und lärmiger Shoegaze bringen die Kälte der Achtziger Jahre zurück. „Bokeh“ ist das erste richtige Album dieses Quintetts aus Basel, zuvor gab es die beiden EPs „Sixteen Minutes“ und „Distorted Reflections“.

Alle in Eigenregie veröffentlicht, nur diesmal haben die Düstermucker mit Irascible Music einen professionellen Vertrieb an der Angel. L’ARBRE BIZARRE, übersetzt: der verwachsene Baum, arbeiten eher in Moll als Dur, sind dem Gothic näher als dem Punk und ziehen die Dunkelheit dem Licht vor.

Das Bild einer riesigen, knorrigen Eiche im Zweilicht passt also ganz gut für den Sound von L’ARBRE BIZARRE. Die Musik will nicht geliebt werden, sie will Faszination ausüben. Der Albumtitel „Bokeh“ zum Beispiel ist ein Begriff aus der experimentellen Fotografie.

Die zehn Songs hat NAVEL-Mastermind Jari Antti im 1000W-Studio in Laufen aufgenommen und gemischt. Ein düster-verzerrter Soundtrack für den Untergang. Reich werden die Jungs mit ihrer Musik sicher nicht, aber jeder, der diese Scheibe kauft, weiß ganz genau, warum er das tut.

Die Musik wird vermutlich niemals im Radio laufen und das ist auch gut so.