BABY WOODROSE

Freedom

Vier Jahre sollen seit dem letzten BABY WOODROSE-Album vergangen sein? Damn, „Third Eye Surgery“ kam wirklich schon 2012. Time flies ... In der Zwischenzeit widmete sich Lorenzo seinem Nebenprojekt SPIDS NØGENHAT, dessen Album 2013 erschien und in Dänemark wohl ziemlich einschlug – es blieb wohl einfach kaum Zeit für BABY WOODROSE.

Aber nun ist „Freedom“ raus, und ab den ersten paar Sekunden ist klar, dass sich an der Klangfarbe der 2001 gegründeten Band nichts geändert: mächtig psychedelischer Garage-Rock mit heavy Einflüssen aus Stoner- und Space-Rock.

Eigentlich schon von Anfang schafften BABY WOODROSE aber, was anderen Bands mit Affinität zu jenen Genres nicht glückte: einen eigenen Stil entwickeln, die Einflüsse aus den späten Sechzigern und frühen Siebzigern in die Gegenwart zu transferieren, zu konzentrieren und verschärfen.

Wer hallige Gitarren und WahWahs nicht mag, wer virtuelle Hanfdampfschwaden nicht erträgt, ist hier völlig fehl am Platz. Ich hingegen fühle mich bei BABY WOODROSE wundervoll eingelullt, die Dänen sind und bleiben für mich die beste all jener Retro-Bands.

Thematisch dreht sich alles um das Thema Freiheit: „mind control, brainwash, hamster wheels, slavery and oppression“ nennt Lorenzo als Stichworte, und bricht das auf den Begriff „modern slave song“ runter, das hier gecoverte „Freedom“, einst 1969 von Richie Havens in Woodstock gespielt, ist ein Gospelsong der US-amerikanischen Sklaven, der Woodrose dazu brachte, über Freiheit heute zu sinnieren und was uns heute im übertragenen Sinne zu Sklaven macht.