CANNIBAL GIRLS

Same

Mit sechs Songs eher Mini- als ganze LP, dafür ist aber auch kein Füller dabei. Früher hätte man das vielleicht Crossover genannt, aber da die Grenzen zwischen Hardcore und Metal inzwischen ohnehin kaum noch existent sind, nenne ich es mal Metal mit Hardcore-Riffing, der durch Samples eingedickt wird.

Double-Bassdrum, zwei schwere Gitarren, perfekt passende Soundschnipsel und diese gegurgelten Vocals mit dem Black-Metal-Touch haben etwas, das selbst mich infiziert, abgesehen davon, dass der Sänger die wahrscheinlich widerlichste Spandexhosensammlung besitzt, die es jemals auf eine Bühne geschafft hat.

Trotz des tonnenschweren Sounds nehmen sich die sechs nicht wirklich ernst und sammeln durch ihr sympathisches Auftreten zusätzliche Pluspunkte. Wer einen Song wie „Bloody Primark“ im Repertoire führt und auf die Setlisten „Alexei labert“ in die Stimmpausen schreibt, den mag ich sowieso.

Die Schnittstelle zwischen Bands wie TOXIC HOLOCAUST und 1990/91er PARADISE LOST wird durch die Stuttgarter jedenfalls hervorragend besetzt. Sechs Gewinner auf blutrotem Vinyl, bedrucktes Innersleeve, Download-Code und live sogar noch eine Klasse besser.