DORKS

Urlaub in der BRD

Sängerin Lizal war in ihrer spätpubertären Phase Interpretin von volkstümlichem Schlager, nun avanciert sie allmählich zur Deutschpunk-Königin, das nenne ich eine Laufbahn! Das inzwischen fünfte Album der DORKS weckt in mir, obwohl es über eine Stunde geht, wirklich nicht ein einziges Mal den Impuls, ein Lied vorzuzappen.

Das ist alles dermaßen witzig und doch aggressiv, abwechslungsreich und innovativ, und unterm Strich, wie es das Quintett wohlfeil intoniert, bleibt hängen: „Echte Dichter und Denker sind im Herzen asozial“.

Der „Urlaub in der BRD“ geht vonstatten, weil „primitive Völker“ sie so anmachen, und im „Prunkrock“ mutieren „Monaco Punks“ und „St. Moritz Skins“ zu „United Noi“. Das neue Album der Burghausener ist wirklich nichts anderes als ein Pflichtkauf, weil diese Band echt etwas zu sagen hat, und dies durch ihre unzähligen Bilder und Wortkreationen zu einem Hörgenuss erwächst.

Lizal singt mittlerweile komplett hochdeutsch, was oft nach Doro Pesch klingt, was sich durch den recht metallischen Sound noch zusätzlich cool anhört. Jedes Lied hat knallenge Jeans an, und transportiert eine Haltung, die auch durch den heiter angelegten Grundton nie verschwindet.

„System der Schande“ wäre ein Anspieltipp, aber das sind die 14 anderen Perlen eben auch.