MARIELLE V JAKOBSONS

Star Core

Die aus Oakland stammende Multi-Instrumentalistin Marielle V Jakobsons sieht sich nicht nur als Komponistin, sondern als intermedial arbeitende Künstlerin, die als Ergänzung zu ihrer Musik Installationen und eigene Instrumente baut.

Der visuelle Aspekt hat für eine Audio-CD zwar erst mal keine weitere Bedeutung, dennoch merkt man ihren melodischen Ambient-Drones trotz der üblichen minimalistischen Herangehensweise sofort eine den Raum füllende Voluminösität und Vielschichtigkeit an, durch die Jakobsons’ hypnotische, leicht orientalisch angehauchte Soundscapes eine von der ersten Sekunde an präsente charakteristische Tiefe besitzen.

„Star Core“ – nach „Glass Canyon“ von 2012 das zweite Album von Jakobsons – kann dabei echte künstlerische Impulse liefern, die die insgesamt sechs Kompositionen von anderen Platten im Spannungsfeld von Ambient und Neo-Klassik deutlich abheben.

Was Jakobsons hier bewerkstelligt, ist mal meditativer, mal psychedelischer, oder eben einfach nur wunderschön, vor allem wenn sie ihre Stimme einsetzt und dadurch innerhalb dieses andächtigen, von analogen Synthesizern, Violine und dezent eingesetzten Basslinien geprägten Sounds für regelrecht shoegazige Momente sorgt.

Der einzige Wermutstropfen bei diesem tollen Album ist, dass es leider viel zu kurz ist.