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The Commandments According To SCAC

So hoffnungsvoll und optimistisch klangen die Hohepriester der Gothic-Americana noch nie. Zehn feierliche Gebote, wie ein Ritt durch die Prärie bei düsterem Himmel, wo am Ende des Horizonts die Sonne hindurchblinzelt.

Das neue Album von SCAC beginnt mit dem mächtig-rockenden „Commandment 1“, das einen hymnisch auf den neuen ein wenig glatteren und fast fröhlicheren Sound von Slim und Munly einschwört. Weiter gehts mit eindeutig mehr Experimentierfreudigkeit, als man es von den Herren aus Denver, Colorado gewohnt ist.

„Commandment 2“ und „Commandment 3“ schielen fast schon ein wenig in Richtung Funk und World Music, alles aber im typisch hypnotischen SCAC-Gewand. Thematisch geht es diesmal anscheinend mehr um das Thema Erlösung als um alttestamentarische Bestrafungsfantasien.

Das mysteriöse „Commandment 5“ klingt ein wenig nach amerikanischen Ureinwohnern die einen Trancetanz in der nächtlichen Einöde vollführen, Gänsehaut pur! „Commandment 6“, bei dem es darum geht, das eigene Schicksal selbst in die Hand zu nehmen, gehört zu meinen absoluten Lieblingssongs, was SCAC betrifft.

Leider hat sich auf „The Commandments According To SCAC“ auch der eine oder andere Lückenfüller eingeschlichen, wie die etwas belanglose Stadionrock-Nummer „Commandment 7“, die mit Goth-Country kaum noch was am schwarzen Cowboyhut hat.

Ansonsten liefern SCAC hier einige der besten Songs ihrer bald 24-jährigen Karriere ab.