SWAIN

The Long Dark Blue

Unter dem Label Fun-Grunge fällt mir so was wie „She hates me“ von PUDDLE OF MUDD ein. Die SWAIN-LP „The Long Dark Blue“ müsste man aber wohl eher unter Indie-Grunge-Hardcore labeln, obwohl ein massiver Spaßfaktor erkennbar ist.

Cleane Gitarrenparts wechseln sich mit knarziger Zerre ab und wandern auf Tonleitern, die dem schiefen Turm von Pisa Konkurrenz machen. Geschrei und goldener, mehrstimmiger Gesang gehen bei den Niederländern Hand in Hand und ergeben ein einzigartiges Gebräu, das einen in seinen Bann zieht.

Ein Song wie „Kiss me hard“ zelebriert schönstes Nineties-Alternative-Feeling, bevor „Faze me“ einem mit ähnlich stilistischem Ideenreichtum wie bei FUCKED UP die Rübe zersemmelt. Und „Never clean my room“ ist in seiner nostalgischen Naivität einfach nur herrlich.

Die Songs haben von J. Robbins (JETS TO BRAZIL, SMALL BROWN BIKE, JAWBREAKER) allesamt den angenehm warmen Sound bekommen, den es braucht, um zu atmen und zu leben. Wer auf STRANGE WILDS steht, sollte SWAIN unbedingt abchecken.