TRISTAN REVERB

Senseless Presence

Mein erster Gedanke: „Was soll das denn?“ Der zweite Gedanke nach einer langen Denkpause: „Soll ich die Platte wirklich ein siebtes Mal hintereinander hören?“ Warum eigentlich nicht? Verpackt in recyclete, mit Siebdruck überdruckte alte Plattenhüllen (ich habe Al Jarreau) und einem riesigen Poster, kommt ohne Vorwarnung eine der faszinierendsten Blüten aus der der Dunstglocke der Kesselstadt.

Bar-Lounge-Folk-Psychedelic-Jazz-Ambient-Noise, was auch immer. Liest sich auf den ersten Blick wie mein eingehender Gedanke, packt dich aber spätestens beim zweiten Durchlauf dermaßen in den Gedärmen, dass du dich unversehens ganz entspannt mit einem Cocktail in einer bequemen Sitzhaltung wieder findest und nichts anderes tust, als dieser Platte zu lauschen.

Die Musik pulsiert, schichtet und erzeugt mit der mehrstimmigen Trompete (MILK) einen Wellengang, der dich erst aufsaugt, knetet und ganz entspannt in das nächste Stück entlässt. Dazu wurde diese LP dann auch noch so unverschämt gut aufgenommen, sie klingt einfach ...

sehr, sehr geil! Wer mit BOHREN oder auch ganz frühen PINK FLOYD etwas anfangen kann, sollte beide Ohren aufstellen, sonst entgeht ihm hier etwas, dem er möglicherweise den Rest seines Lebens hinterherrennen wird.

Ja, auch ein achter Durchlauf geht definitiv noch. Großartig!