EIN DIABOLISCHER SOMMER

Thierry Smolderen, Alexandre Clérisse

Nach den 1950ern in „Imperium des Atoms“ haben sich Smolderen und Clérisse nun also ebenso stilsicher an/in den 1960ern ausgetobt. Inspiriert von dem italienischen Kulttrash „Diabolik“, den Smolderen als Jugendlicher begierig verschlang, schleicht sich der Maskierte durch einen neuen mysteriösen Fall.

„In der Welt der Grafik ist die Zeit [...] ein eigenartiger Fluss, der mäandert und mehr als einmal kehrtmacht“, schreibt Smolderen im Nachwort. In welche Dimensionen dieses Mäandern in Zeiten des digitalen Grafikdesigns führen kann, beweist dieser Band eindrucksvoll: Randlose Panels vermitteln eine seltsame kühle Distanz, die den Wiedererkennungswert der eingearbeiteten Psychedelia-Elemente zwar aufrecht erhalten, gleichzeitig aber doch etwas vollkommen Neues zu sein scheinen.

Guy Peellaerts, Jean-Claude Forest, David Hockney ... Wer braucht schon die Originale, wenn es derartig frische Retrofassungen gibt? Die getreu dem Vorbild Groschenheft-artig aufgezogene Pseudo-James-Bond-Handlung ist da eigentlich eher Nebensache.

Eine wahre Augenweide.