IKARUS

Jiro Taniguchi, Moebius

Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis die 1997 erschienene Fortsetzungsserie „Ikarus“ in der deutschen Übersetzung herauskam. Eigentlich hatte Jean Giraud (aka Moebius) „Ikarus“ in Zusammenarbeit mit Jean Annestay in einem Gesamtumfang von 10.000 Seiten in 15 Bänden konzipiert, die fast 25 Jahre der Entwicklung der Hauptfigur abdecken sollten, letztlich wurde aber nur ein Bruchteil des erst auf Verlangen des japanischen Verlegers so detailliert ausgearbeiteten Szenarios von Jiro Taniguchi zeichnerisch umgesetzt.

Waren die Herausgeber des Morning, einem japanischen Comicmagazin im Spirou-Stil, zu Beginn noch davon ausgegangen, dass „Ikarus“ einschlagen würde wie eine Bombe, folgte nach den ersten eher verhaltenen Leserrückmeldungen schnell die Ernüchterung.

Zu psycholastig für die actionverliebte japanische Leserschaft war wohl die Handlung, die das Leben eines fliegenden Menschenmutanten erzählt, der zum Spielball der Wissenschaft und nach und nach auch zum Erforscher seiner eigenen Gefühlswelt wird.

Ist übrigens wie im japanischen Original von rechts nach links zu lesen.