JAMES FIRST

Choose Your Life

Nur ein Jahr nach ihrer grandiosen selbst betitelten Debüt-EP legen die vier Lübecker nun ihr erstes Album vor. Und „Choose Your Life“ knüpft perfekt an die EP an: angepisster, schneller Hardcore mit vielen melodischen Elementen, die eindeutig den Einfluss des klassischen West Coast-Hardcore erkennen lassen.

Auch auf diesem Album beschäftigt sich die Band in ihren Texten kritisch mit dem politischen, sozialen und wirtschaftlichen Geschehen unserer Zeit. Hierbei beziehen sie mit Songs wie „Anti-fascist crowd“ oder auch dem Lied zu Ehren der feministischen Suffragetten unmissverständlich Stellung.

Man spürt tatsächlich, wie sehr diese Themen den Jungs auf den Nägeln brennen, was sich besonders in der Wucht der Stimme des Sängers Markus ausdrückt. Dennoch hat das durchweg gute Album einige Mankos: So wirken für mich die meisten Lieder zu sehr in die Länge gezogen, womit ihnen in gewisser Weise die Energie genommen wird.

Da kommt ein Refrain dann einfach nochmal, zum fünften oder sechsten Mal. Etwas weniger wäre hier mehr gewesen. Außerdem klingt die Produktion etwas glatter als noch auf dem Debüt, was aber wirklich nur auffällt, wenn man die beiden Platten direkt vergleicht.

Trotz dieser beiden Kritikpunkte ist „Choose Your Life“ ein gelungenes, mitreißendes und vielversprechendes Album, das perfekt in unsere Zeit passt.